Trump schrieb, er habe sich sehr auf das Treffen gefreut. Leider habe Nordkorea jedoch in seinen letzten Statements „enormen Ärger und offene Feindschaft“ erkennen lassen, er halte deswegen ein Treffen zum jetzigen Zeitpunkt für unangemessen.
Das Weiße Haus postete den Brief auch auf Twitter:
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Darin droht Trump auch: „Sie sprechen von den Kapazitäten ihrer nuklearen Waffen, aber unsere sind so massiv und mächtig, dass ich zu Gott bete, dass ich sie niemals einsetzen muss.“
Er habe das Gefühl gehabt, so Trump, dass sich ein „wundervoller Dialog“ mit Nordkorea entwickle. Dass dieses Treffen nun nicht stattfinde, sei ein „trauriger Moment in der Geschichte“. Wenn Kim seine Haltung zu dem Gipfel noch ändern wolle, schrieb Trump, solle er nicht zögern, ihm zu schreiben oder ihn anzurufen. Wie es nun weitergeht, ist offen.
Mehrere nicht gehaltene Zusagen haben nach Darstellung des Weißen Hauses zur Absage des geplanten Gipfels geführt. Das Weiße Haus richtete am Donnerstag deutlich Vorwürfe in Richtung Pjöngjang. So sei etwa eine US-Delegation zur Vorbereitung des Gipfels in Singapur von den Nordkoreanern schlicht sitzengelassen worden. „Sie warteten und warten, aber die Nordkoreaner kamen einfach nicht“, sagte ein US-Regierungsbeamter am Donnerstag in Washington.
Donald Trump rudert zurück
Wenige Stunden nach der Absage ruderte der US-Präsident zurück und erklärte, dass er ein Treffen mit Kim Jong Un weiterhin für möglich halte. Es gebe auch nach der Absage noch immer die Chance, dass der Gipfel wie geplant stattfinde, sagte Trump am Donnerstag in Washington. Auch ein Treffen zu einem späteren Zeitpunkt sei denkbar.
Trump machte aber gleichzeitig auch deutlich, dass die US-Streitkräfte bereitstünden, sollte es militärische Aggressionen seitens Nordkorea geben. „Unser Militär ist bereit“, sagte Trump.
Trump hatte Gipfel offen in Frage gestellt
Trump hatte den Termin für das Treffen und schließlich den Gipfel selbst zuletzt immer offener in Frage gestellt. „Es könnte sein, dass es nicht am 12. Juni klappt“,
Die Hauptforderung der US-Seite war der komplette Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen. In Diplomatenkreisen wird der bewusst unscharfe Begriff Denuklearisierung verwendet. Dies lässt Spielraum für Verhandlungen. Die USA bestehen auf einer sofortigen, nachhaltigen und überprüfbaren Vernichtung der Atomwaffen Nordkoreas.
Südkoreas Präsident Moon Jae In hat enttäuscht auf die Absage des Gipfeltreffens zwischen den USA und Nordkorea reagiert. Moon rief die politischen Führer beider Länder nach einer Dringlichkeitssitzung mit Ministern und Beratern in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in Seoul zu direkten Gesprächen auf. Es sei schwierig, ernste diplomatische Probleme durch den „jetzigen Weg der Kommunikation“ zu lösen, wurde Moon von seinem Büro zitiert. „Ich hoffe, die Länder werden diese Probleme durch einen direkteren und engen Dialog lösen.“
Donald Trump – sein Leben in Bildern
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Nordkorea sprengte Atomtestgelände
Das kommunistisch regierte Land sieht sich nach Medienberichten aber weiterhin als Atommacht und will sich nur zum Verzicht auf die Anwendung verpflichten, ähnlich wie dies die USA im Atomwaffensperrvertrag getan haben.
Der US-Sender CBS berichtete am Donnerstag, einer seiner Korrespondenten sei vor Ort Zeuge mehrerer großer Explosionen gewesen. Nordkorea habe mitgeteilt, dass die Anlage im Nordosten des Landes zerstört worden sei.
Die Schließung des in einer Bergregion liegenden Testkomplexes wurde als ein symbolischer Schritt gewertet, mit dem das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zur Denuklearisierung demonstrieren will. (jha/dpa/rtr)