Braunschweig. 2020 feiern Menschen in Ischgl eine Party - und vier Jahre später muss ich im Restaurant einen Code scannen, um die Speisekarte lesen zu können.

Als großer Fan von Memes (kleinen Internetbildchen, die geistreich und witzig eine Botschaft vermitteln) und von @elhotzo (einer, der Inhalte fürs Internet erstellt) ist es mir immer ein inneres Blumenpflücken, wenn ebendieser Mensch ein Meme erstellt. Das macht er oft, ich pflücke viele innere Blumen. Neulich war eins dabei, das ich auch recht klug fand.

Dieses Meme ist ein Bild von Dominosteinen, wobei der erste Stein sehr klein ist, während der letzte Stein der Reihe relativ groß ist. An den Steinen sind Textfelder. Die kann man mit immer anderen Texten befüllen und die Aussage ist am Ende immer: Zuerst fällt ein sehr kleiner Stein um und in der Folge hat das immens große Auswirkungen. In diesem Meme geht es darum, dass in Ischgl im Februar in 2020 eine Aprés Ski-Party stattfand. Das erste Superspreader-Event.

Besagtes Meme ist in Slide 9 zu finden.

QR-Codes in Schaufenstern und auf Restaurant-Tischen

Was dann kam, wissen wir alle: Corona, Lockdowns, Masken, Spike-Proteine. Und die Corona-Warn-App, mit der auch der finale Siegeszug des QR-Codes begann. Den bräuchte man, wenn man etwa essen gehen wollte. Rückblickend ziemlicher Wahnsinn, in einer offenen Gesellschaft Infektionsketten nachvollziehen zu wollen, aber sei‘s drum. Noch weiter zurückblickend: Den QR-Code gibt es bereits seit 1994, entwickelt in Japan. Und ich weiß, dass ich auch lange vor Corona schon QR-Codes erstellt und genutzt habe. Meist mit eher geringem Rücklauf, das Ding war einfach nicht etabliert.

Bis Corona kam. Und heute, das steht auf dem Riesenstein in dem Meme, muss man im Restaurant selbst für die Speisekarte einen QR-Code scannen. Es begann mit einer Après-Ski-Party und heute hängt in jedem zweiten Schaufenster in der Innenstadt ein QR-Code, Speisekarten kriege ich darüber, das Ding ist überall. 30 Jahre nach seiner Erfindung ist er endlich verbreitet. Finde ich gut.

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