Braunschweig. Ein Zucken, eine Kaffeetasse und ein geliebtes Notebook - damit wollte das Schicksal unseren Autor beuteln. Doch dann kam Frank.

In einer Videokonferenz am Mittwoch sorgte ich für Schmunzler, als ich mittendrin hochschreckte, kurz aus dem Bild verschwand, mit Taschentüchern zurückkehrte und panisch auf meinem Notebook herumwischte. Alle wussten: Philipp hat grad Kaffee auf sein Notebook gekippt. Passiert. Aber: Ich liebe dieses Notebook. Man kann das schrullig nennen, nachhaltig oder auch einfach bekloppt. Wer baut schon eine emotionale Bindung zu einem Arbeitsgerät auf? Ich habe das Teil seit einigen Jahren, nutze es intensiv und täglich und will kein anderes. Und so war es ein Schockmoment, als Kaffee auf Tastatur traf. Zunächst ging noch alles, am nächsten Tag merkte ich: Einige Tasten funktionieren nicht mehr.

Der normale Weg wäre gewesen: Notebook abgeben, Ersatzgerät bekommen, weitermachen. Ich wollte aber dieses Gerät nicht aufgeben und so ging ich zu Frank, unserem IT-Helden. Seine erste Frage: „Kaffee oder Cola?“. Ich: „Kaffee.“ Er: „Mit oder ohne Zucker?“ Ich: „Mit ...“. An seinem Gesichtsausdruck sah ich: Zucker schlecht. Er ließ sich dennoch erweichen, sich das Gerät noch mal anzuschauen, bevor er es tauscht.

Der IT-Held des Quartals

Wenige Stunden später hatte ich die Hoffnung eigentlich verloren, als er mit meinem Notebook kam, die Aufkleber noch auf dem Deckel. Er hatte es aufgeschraubt, nachgeschaut, die Tastatur war wohl schon ziemlich korrodiert. Aber er hatte in einem defekten anderen Gerät noch eine. Die baute er einfach bei mir ein und es funktionierte.

Und damit ist Frank mein Held des Quartals. Der hätte sich die Mühe nicht machen müssen, hätte einfach tauschen können. Aber er verstand meinen Schmerz und ging die Extrameile. Ich war so dankbar. Ohne Leute wie ihn würde es einfach nicht laufen, dennoch steht er viel zu wenig im Rampenlicht. Würde Frank nun auch nicht wollen, denke ich. Dennoch sei ihm dies hier gewidmet. Danke!

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