Doha. Bei Bauarbeiten in Katar stirbt ein 23-Jahre alter Nepalese: Die Ursache ist unklar, die Arbeitsbedingungen wurden jedoch oft kritisiert.

Ein 23-jähriger Nepalese ist bei Bauarbeiten an einem Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ums Leben gekommen. Das teilte das Organisationskomitee des Turniers am Dienstag mit. Der Unfall, zu dem keine Details bekannt gegeben wurden, habe sich am al-Wakrah-Stadion ereignet, eine Untersuchung sei bereits in die Wege geleitet worden.

Erster Todesfall auf WM-Baustelle seit 2017

Die Tragödie vom Dienstag war nach offiziellen Angaben der erste Todesfall im Rahmen der Arbeiten zur WM 2022 seit Januar 2017, damals stürzte der Brite Zac Cox im Khalifa International Stadium zu Tode.

Eine anschließende gerichtliche Untersuchung eines britischen Gerichtsmediziners beschuldigte die Baufirma, dem 40-Jährigen eine minderwertige Ausrüstung zur Verfügung gestellt zu haben und kam zu dem Schluss, das Arbeitsumfeld auf den WM-Baustellen sei "geradezu gefährlich".

Immer wieder Kritik an den Arbeitsbedingungen in Katar

Die Arbeitsbedingungen im Land des WM-Gastgebers von 2022 (21. November bis 18. Dezember) stehen seit längerem in der Kritik. Zuletzt war im September ausführlich über die Situation der Bauarbeiter auf den WM-Baustellen berichtet worden. Damals hatte Human Rights Watch (HRW)zwar von einer Verbesserung der Lage der Arbeiter gesprochen, aber auch davon, dass diese Verbesserung nur einen kleinen Teil der Bauarbeiter erreiche, die Rede war von 1,5 Prozent. Größtes Problem ist neben mangelhafter SIcherheitsausrüstung die Hitze, die den Gastarbeitern aus dem asiatischen Raum zu schaffen macht. Beobachter hatten immer wieder von fast "sklavenhaften Bedingungen" gesprochen

Die Verantwortlichen in Katar halten sich beim Umgang mit den Todesfällen im Umfeld der Stadionbaustellen eher bedeckt. Die Zeit schreibt dazu über einen Untersuchungsbericht von HRW: "Im Bericht wird konstatiert, dass Gesundheitsbehörden für das Jahr 2012 insgesamt 520 Todesfälle von Arbeitern aus Bangladesch, Indien und Nepal gemeldet hätten. 385 Menschen seien aus ungeklärten Gründen gestorben." fs/sid