Essen. Die paneuropäische EM 2021 soll die Völkerverbindung betonen. In den Ausrichterstädten geht es nun vor allem um einen sicheren Ablauf.

Das Olympiastadion von Kiew hatte sich am 30. Juni 2012 fein herausgeputzt, an der Fassade waren bereits die Hinweise aufs Finale zwischen Spanien und Italien angebracht, auf dem großen Vorplatz wehten die bunten Flaggen der EM-Teilnehmer sanft im Wind, als die Europäische Fußball-Union Uefa zur großen Abschlusspressekonferenz bat. Mit dem damaligen Uefa-Präsident Michel Platini, dem smarten Strippenzieher, der bereits die nicht unumstrittene Vergabe nach Polen und in die Ukraine orchestriert hatte.

Klar war zu diesem Zeitpunkt nur: Die EM 2016 würde in Platinis Heimat Frankreich ausgerichtet. Dann kam der einstige Spielmacher mit einer fixen Idee um die Ecke: „Wir können in zwölf Städten in einem Land spielen, aber auch in zwölf Städten in ganz Europa. Das Exekutivkomitee hat mir die Erlaubnis erteilt, den Verbänden diesen Vorschlag zu unterbreiten.“ Viele Funktionäre wirkten damals genauso überrumpelt wie die Journalisten. Ein Gewitter kritischer Fragen prasselte auf Platini ein. Doch dieser Vorstoß war noch besser vorbereitet als jener Freistoß, mit dem der filigrane Franzose sein Land 1984 im Endspiel gegen Spanien zum EM-Titel geschossen hatte.