Luxemburg. Luxemburg ist das erste Land der Welt, in dem man gratis Bus, Zug und Tram fahren kann. Ist das auch in Deutschland künftig möglich?

In Luxemburg braucht man ab sofort keine Tickets mehr für Bus, Zug und Tram. Am Samstag feiert das Land den Start des kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs. „Es ist ein großer Tag“, sagt Luxemburgs Mobilitätsminister François Bausch (Grüne). Mit diesem Schritt wolle man Menschen dazu bewegen, vom Auto auf Busse und Bahn umzusteigen.

Luxemburg mit rund 620.000 Einwohnern ist das erste Land der Welt, das alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis macht. Die kostenfreien „Öffis“ sind Teil eines umfassenden Konzepts zur Verkehrswende im Großherzogtum. Parallel dazu wird massiv in den Ausbau von Bus- und Bahnlinien investiert. Der kostenfreie ÖPNV bedeutet für den Luxemburger Staat Mehrausgaben von 41 Millionen Euro im Jahr.

Zur Feier des Tages gibt es reichlich Musik: Zahlreiche Mini-Konzerte in Bahnhöfen, Bussen, Zügen und der Stadtbahn in Luxemburg-Stadt sind geplant. Am Abend steigt im neuen Betriebshof der Tram auf dem Kirchberg eine Party mit DJs.

Der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Alexander Handschuh, begrüßt den kostenlosen Nahverkehr. Luxemburg könne mit seiner Politik für mehr öffentlichen Nahverkehr ein Modell auch für deutsche Städte und Regionen sein.

Gratis-Nahverkehr: Bald auch in Deutschland?

Dabei gehe es nicht nur um die Umstellung auf kostenloses Bus- und Bahnfahren im Großherzogtum von diesem Samstag an, sagte Handschuh. Luxemburg könne Vorbild sein, weil es mit einem Gesamtkonzept „sehr konsequent versuche, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken“.

Das Gratis-Angebot für öffentliche Verkehrsmittel könne „sicherlich einer der Schritte“ der Zukunft auch für Deutschland sein, sagte Handschuh. Allein damit sei die Verkehrswende aber noch nicht geschafft. Entscheidend sei der Umbau des Verkehrsraumes, der Ausbau der Angebote, die Verbesserung der Qualität.

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„Wir brauchen einen Masterplan Verkehrswende“, forderte Handschuh. „Wir müssen weg von der autogerechten Stadt, wie wir sie in den 1960er und 1970er Jahren geplant und gebaut haben, hin zu einer Stadt, die für die Menschen und die Bürger gemacht ist - und die dann Vorrang einräumt für Radverkehr, für Fußgängerverkehr und für ÖPNV.“

Die Verkehrswende bedeute „Milliardenkosten für Deutschland - und sei ein langer Prozess. Bund, Länder und Kommunen müssten „ein bisschen mehr Entschlossenheit an den Tag legen“, sagte Handschuh. Der Ein- und Auspendelverkehr in Ballungsräume und der Verkehr in Städten könnten „perspektivisch nicht mehr mit einem Auto und einer Person funktionieren“.

Es brauche neue Lösungen aus Klimaschutz- und Umweltschutzgründen. Und es gehe um Lebensqualität. „Wenn die Städte immer mehr verstopft sind und die Stauzeiten so zunehmen, dann ist das nicht schön.“

• Nahverkehr in Deutschland – mehr zum Thema:

Auch in Deutschland wird immer wieder über kostenlosen Nahverkehr diskutiert. Die Grünen hatten im Oktober 2018 ein Ein-Euro-Ticket gefordert.

Der Bund hat jüngst beschlossen, dass der öffentliche Nahverkehr in Deutschland mehr Geld erhalten soll. Er soll attraktiver werden und mehr Fahrgäste anlocken. Im Januar verkaufte die Deutsche Bahn eine Million mehr Zugtickets als im Januar 2019. boom bei der bahn- eine million passagiere mehr im januar boom bei der bahn- eine million passagiere mehr im januar boom bei der bahn- eine million passagiere mehr im januar(jb/dpa)