Berlin. Kurioser Prozess in Niedersachsen. Ein Mann fordert Rente – weil er angeblich doppelt so alt ist, wie die Rentenversicherung annimmt.

Kann das wirklich sein? Ein Mann aus dem Landkreis Stade behauptet bereits 102 Jahre alt zu sein und hat deswegen Rente beantragt. Doch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) lehnt das ab. Denn nach ihren Unterlagen ist der Mann erst 1973 in Stade geboren – er wäre damit nicht einmal 50 Jahre alt.

Damit aber nicht genug. Laut den Daten aus seinem Versicherungskonto soll der Mann außerdem in Vollzeit als Verwaltungsfachangestellter arbeiten.

Dies sei für einen 102-Jährigen doch "recht unwahrscheinlich", befand das Landessozialgericht Niedersachsen Bremen. Dort ist die Klage des Mannes anhängig, der nicht mehr länger auf seine Altersrente warten könne, wie es in seinem Antrag heißt.

Rentner oder nicht? Kläger legt selbst verfasste Geburtsurkunde vor

Er beharrt weiter darauf, bereits 1919 in Hannover zur Welt gekommen zu sein. Dazu legte er eine eidesstattliche Erklärung und eine selbst verfasste "Geburtsbescheinigung" vor. Die Daten der Deutschen Rentenversicherung seien falsch, 1973 habe er vielmehr in Stade einen Unfall erlitten.

Auch interessant: Rente und Steuer – Die wichtigsten Tipps und Tricks für die Steuererklärung

Das Landessozialgericht will nun am Freitag Identität und Alter des Klägers endgültig klären und hat ihn dafür vorgeladen. Schon ein erstes Gerichtsverfahren sei "nicht im Sinne des Klägers" verlaufen, teilte das Gericht mit. Nun habe das Landessozialgericht über eine Feststellungsklage zu verhandeln. (dpa/jasc)