Washington/Berlin. Angela Merkel wird nach langer Corona-Abstinenz bald wieder einen Staatschef treffen. Die Kanzlerin besucht Joe Biden in Washington.

Die letzte bilaterale Auslandsreise der Kanzlerin ist wegen der Corona-Krise schon einige Zeit her. Am 20. August 2020 traf sie sich an der französischen Mittelmeerküste mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Fast ein Jahr später ist es nun wieder so weit: Am 15. Juli trifft sich Angela Merkel mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington.

Es soll sich dabei um einen "Arbeitsbesuch" handeln, teilte ein Sprecher der Bundesregierung mit. Worum es bei dem Treffen vornehmlich gehen soll, bleibt allerdings noch geheim: "Einzelheiten des Programms werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben", so der Sprecher.

Biden will gutes Verhältnis zu Deutschland

Biden und Merkel werden Einiges zu bereden haben. Denn nach Donald Trumps Präsidentschaft ist die Beziehung zwischen beiden Ländern angeschlagen. Der Ex-Präsident griff Deutschland und auch Merkel immer wieder verbal an.

Sein Nachfolger Joe Biden lässt allerdings keinen Zweifel daran, wie wichtig im ein gutes Verhältnis zu Deutschland ist. Nicht nur stoppte er den von Trump angeordneten Abzug von US-Truppen aus Deutschland. Biden verzichtete im vergangenen Monat auch auf weitgehende Sanktionen gegen die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2.

Merkel wird Bidens dritter hochrangiger Staatsgast

Zur Begründung hieß es, dass solche Strafmaßnahmen „die US-Beziehungen mit Deutschland, der EU und anderen europäischen Verbündeten und Partnern“ negativ beeinflusst hätten.

Bundeskanzlerin Merkel wird aller Voraussicht nach der dritte hochrangige ausländische Gast, den Joe Biden im Weißen Haus empfängt. Bislang traf der US-Präsident nur Japans Ministerpräsidenten Yoshihide Suga und Südkoreas Präsident Moon Jae In im Weißen Haus.

Schon vor dem Treffen im Juli werden sich Merkel und Biden vermutlich am Rande des G7-Gipfels in England treffen. (te/dpa)