Karlsruhe. Mit Durchsuchungen in Bayern, Thüringen, Niedersachsen und Baden-Württemberg wird gegen eine rechtsextremistische Gruppe ermittelt.

Drei Männer und eine Frau sollen sich in Chats über rechtsextremistische Anschläge ausgetauscht haben: Mit Razzien in vier Bundesländern ist die Bundesanwaltschaft am Donnerstag gegen vier mutmaßliche Rechtsterroristen vorgegangen. Zuerst hatte "Der Spiegel" darüber berichtet.

Seit den frühen Morgenstunden wurden ihre Wohnungen in Bayern, Thüringen, Niedersachsen und Baden-Württemberg durchsucht, wie ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe sagte. Festnahmen gab es nicht. Es handele sich um einen Anfangsverdacht der Mitgliedschaft in einer rechtsterroristischen Vereinigung. Zu den Ergebnissen der Ermittlungen und zum weiteren Vorgehen wurden keine Angaben gemacht.

Die Razzien in vier Bundesländern sollen in Zusammenhang mit der mutmaßlich rechtsterroristischen Gruppe S. stehen, gegen die ein Prozess vor dem Oberlandesgericht Stuttgart läuft.
Die Razzien in vier Bundesländern sollen in Zusammenhang mit der mutmaßlich rechtsterroristischen Gruppe S. stehen, gegen die ein Prozess vor dem Oberlandesgericht Stuttgart läuft. © Philipp Guelland - Pool/Getty Images

Mutmaßliche Rechtsterroristen: Verbindung zur Gruppe S.

Die Bundesanwaltschaft hat die Gruppe, die sich "Der harte Kern" genannt und im September 2019 gegründet haben soll, jedoch schon länger auf dem Schirm. Die Ermittlungen seien im Zusammenhang mit dem Vorgehen gegen die Gruppe S. zu sehen, sagte der Sprecher weiter. Die Tatpläne des "Harten Kern" seien jedoch nicht so konkret gewesen.

Die sogenannte Gruppe S. soll ebenfalls im September 2019 gegründet worden sein. Laut Bundesanwaltschaft sollen die acht Gründungsmitglieder das Ziel verfolgt haben, "mit ihrer Vereinigung die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland zu erschüttern und letztlich zu überwinden". Derzeit läuft ein Prozess vor dem Oberlandesgericht Stuttgart gegen zwölf Männer wegen Bildung und Unterstützung einer rechtsterroristischen Vereinigung.

Die nach ihrem mutmaßlichen Rädelsführer Werner S. aus dem Raum Augsburg benannte Gruppe, soll Schusswaffen gehortet und Anschläge geplant haben. Die Männer wollten der Anklage zufolge Moscheen in kleinen Ortschaften überfallen und Muslime töten.

(AFP/dpa/fmg)