Hamburg. Wegen des Rechtsrucks in der AfD hatte ihr Hamburger Ex-Chef Kruse die Partei verlassen. Seine Zukunft sieht er vielleicht in der CDU.

Sollte Friedrich Merz zum kommenden Kanzlerkandidaten der Union ernannt werden, will ein Aussteiger zurückkehren: Jörn Kruse , der ehemalige AfD-Parteichef in Hamburg und später AfD-Fraktionschef der in der Hamburger Bürgerschaft.

Kruse: „CDU fehlt es an marktwirtschaftlicher Ausrichtung“

Kruse sagte der „Bild“-Zeitung, dass er sich unter einem Unions-Kanzlerkandidaten Merz vorstellen könne, „ganz konkret“ zu seiner alten Partei zurückzukehren. Denn: „Der CDU fehlt es seit langem an marktwirtschaftlicher Ausrichtung und Kompetenz“ – diese bringe Merz mit.

„Und es gefällt mir, dass er sehr meinungsstark ist und damit auch mal aneckt.“. Dagegen würden andere wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet , der sich ebenfalls um den CDU-Vorsitz bewirbt, „wie Frau Merkel nur ihre Fähnchen in den Wind“ hängen, sagte Kruse. Lesen Sie auch: So lief das erste direkte Duell um den CDU-Vorsitz.

Kruse trat wegen Nähe der AfD zu Rechtsextremisten aus AfD aus

Hamburgs Ex-AfD-Chef Jörn Kruse will unter Friedrich Merz CDU beitreten.
Hamburgs Ex-AfD-Chef Jörn Kruse will unter Friedrich Merz CDU beitreten. © dpa | Christian Charisius

Sollte Merz Kanzlerkandidat werden, müsse die Hamburger CDU vor einem Eintritt Kruses allerdings noch klären, ob sie den 72-jährigen Wirtschaftswissenschaftler überhaupt in ihren Reihen wolle.

Von 2013 bis 2015 war Jörn Kruse Landesvorsitzender der AfD. Anschließend lenkte er bis 2018 als Fraktionschef die Geschicke der AfD in der Bürgerschaft. 2018 legte Kruse sein Amt nieder und trat aus der Partei aus. Der Grund: „Die zunehmende Zusammenarbeit von Teilen der AfD, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern, mit Rechten und Rechtsradikalen.“ (te/dpa)

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