Berlin. Ein Like für Weltfrieden, ein Herz für George Floyd, ein Daumen gegen Rassismus. Wie digitaler „Slacktivismus“ den Protest verändert.

Neulich habe ich mich wieder gegen Rassismus engagiert. Ich habe einen Anti-Rassismus-Post weitergeleitet. Das mache ich öfter. Fühlt sich gut an.

Mein Engagement gegen die Rassisten dieser Welt hat fünf Stufen. Erste Stufe: Ich sehe das Foto von einer Demonstration und empöre mich total. Stufe zwei: Ich like dieses Foto, weil es meinen Freunden auch gefallen könnte. Stufe drei: Ich leite das Foto weiter. Stufe vier: Ich kommentiere das weitergeleitete Foto, gern mit einem starken Argument wie „Geht gar nicht“. Stufe fünf: Ich lese und verstehe den Text auf den Transparenten und empöre mich erst recht.