Brüssel. Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager warnt vor Folgen der Digitalisierung. Durch sie würden Probleme beim Umweltschutz entstehen.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, sieht durch das Internet und die steigende Nutzung digitaler Technologien neue Probleme für den Klimaschutz in der EU. „Mit der Digitalisierung wird der Energieverbrauch zunehmen“, sagte Vestager unserer Redaktion. „Wenn man sich zum Beispiel Filme im Internetstreaming ansieht, ist das sehr energieintensiv“, meinte die Vizepräsidentin, die in der EU-Kommission für das Thema Digitalisierung zuständig ist.

Sie erwähnte als weiteres Beispiel den hohen Energieverbrauch in Server-Hubs mit ihren Klimaanlagen. Mit dem Green Deal müssten deshalb Technologien entwickelt werden, um den Energieverbrauch digitaler Technologien zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern. „Das ist eine große Herausforderung“, sagte Vestager mit Blick auf das ausgegebene Ziel der EU, den Kontinent bis 2050 klimaneutral zu machen.

Sie betonte aber, die Digitalisierung sei im Zusammenhang mit dem Green Deal der EU sowohl Teil des Problems als auch Teil der Lösung: Der Kampf gegen den Klimawandel werde ohne digitale Lösungen nicht zu gewinnen sein.

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