Brüssel. EU-Flüchtlingskommissar Avramopoulos spricht im Interview über eine mögliche neue Flüchtlingskrise und die Probleme bei der Asylreform.

EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos war nur wenige Monate im Amt, als er 2015 die Flüchtlingskrise managen musste. „Wir waren unvorbereitet“, sagt der 66-jährige Grieche. Heute sei die EU viel besser für neue Krisen gerüstet. Doch für Entwarnung gibt es keinen Anlass: Der Druck auf die Flüchtlingsrouten bleibt hoch.

Herr Kommissar, die Zahl der Asylanträge in der EU steigt wieder – nach vorläufigen Zahlen der EU-Asylbehörde um etwa 15 Prozent in den ersten fünf Monaten. Insgesamt stellten 200.000 Menschen einen Antrag. Sind Sie beunruhigt?