Berlin. Die Deutschen benutzen für Kaffee oder Tee jedes Jahr rund 2,8 Milliarden Einwegbecher. Das Umweltministerium will jetzt gegensteuern.

Die Bundesregierung will stärker gegen Umweltverschmutzung vorgehen und künftig die Produktion von Einweg-Kaffeebechern teurer machen. „Wir werden die Hersteller von Einwegbechern künftig stärker zur Kasse bitten“, sagte Umweltministerin Svenja Schulze am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung einer Studie des Umweltbundesamtes an.

Das Ziel: Es gehe darum, Einwegverpackungen soweit wie möglich zurückzudrängen. „Die Kosten können stärker auf die zugespitzt werden, die dies verursachen.“ Außerdem wolle man das Mehrwegsystem ausbauen. „Wir werden rasch in der Regierung entscheiden, wie wir diesen Ansatz stärken können.“

Auf jeden Deutschen im Jahr allein 220 Kilogramm Verpackungsmüll

Neue EU-Richtlinien gegen Einwegverpackungen gäben den nationalen Regierungen nun neuen Spielraum. Eine Trendwende sei nötig, da auf jeden Deutschen im Jahr allein 220 Kilogramm Verpackungsmüll entfielen. „Es hat sich eine Wegwerfmentalität breitgemacht.“

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    Die Deutschen nutzen für Kaffee oder Tee jedes Jahr 2,8 Milliarden Einwegbecher. Das sind 34 pro Kopf. Die meisten „Coffee-to-go“-Becher und -Deckel landen im Müll oder in Parks und Straßen. Mehr als die Hälfte sind kunststoffbeschichtete Papierbecher, der Rest reine Kunststoffbecher.

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    „Jeder Einwegbecher, der genutzt wird, ist einer zu viel“, erklärte die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger. „Einwegbecher verschwenden Ressourcen und verschmutzen unsere Umwelt.“

    Das Umweltbundesamt schlägt vor, zum einen eine Abgabe auf die Einweg-Becher zu erheben, beispielsweise 20 Cent. Diese sollten in einen Fonds eingezahlt werden, mit dem die Reinigung von Straßen und Parks oder das Recycling bezahlt werden könne.

    • Hintergrund:

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    Zug um Zug soll dann aber das Mehrwegsystem greifen und Mehrwegbecher ausgegeben werden. Getränke aus Einwegbechern müssten zudem dann immer teurer sein als solche aus Mehrwegbechern. (les/dpa)

    • Forschung: Studie des Umweltbundesamts zu Einweg- und Mehwegbechern