Straßburg. Whistleblower, also anonyme Informanten, werden bald besser geschützt. Darauf haben sich das EU-Parlament und die EU-Staaten geeinigt.

Whistleblower werden in der EU künftig besser geschützt. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich in der Nacht zum Dienstag in Straßburg auf EU-weite Mindeststandards zum Schutz der Hinweisgeber. Das teilte die Verhandlungsführerin des Parlaments, Virginie Rozière, auf Twitter mit.

Bei der Wahl des Meldekanals können Whistleblower laut Rozière künftig freier entscheiden. Parlament und EU-Staaten hatten lange darüber gestritten, ob die Hinweisgeber sich in der Regel zuerst an eine Meldestelle im eigenen Unternehmen wenden müssen. Das Parlament hatte sich für mehr Wahlfreiheit eingesetzt.

Whistleblower - Es gab mehrere Skandale

EU-Staaten und Parlament müssen die Einigung aus der Nacht noch formell bestätigen. Anschließend haben die Länder rund zwei Jahre Zeit, die neuen Regeln in nationales Recht umzuwandeln.

Bei Whistleblowing geht es um das Aufdecken und Weitergeben von Missständen oder kriminellen Machenschaften durch Insider, die meist als Mitarbeiter einen privilegierten Zugang zu Informationen haben.

Mehrere Skandale wie die sogenannten

, oder das Datenleck bei dem

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sind erst durch Whistleblower öffentlich geworden.

Hintergrund:

Die EU-Kommission hatte im April 2018 einen Vorschlag zum einheitlichen Schutz der Hinweisgeber vorgelegt. Bis dahin hatten nach Angaben der Brüsseler Behörden nur zehn EU-Staaten Regeln, die Whistleblower uneingeschränkt schützen. (dpa/mei)