Wiesbaden. Die Landtagswahl in Hessen rückt immer näher. Jetzt haben sich Volker Bouffier und Thorsten Schäfer-Gümbel zum TV-Duell getroffen.

Die Landtagswahl in Hessen rückt immer mehr in dem Blickpunkt. Elf Tage davor haben sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und SPD-Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel zum TV-Duell getroffen. Hinterher sehen beide Parteien ihre Kandidaten als Sieger.

Der CDU-Chef bleibt in dem sechzigminütigen Frage-und Antwort-Spiel im Hessischen Rundfunk seiner staatstragenden Linie treu, kontert die Attacken meist ruhig und sachlich. Persönliche Verletzungen gibt es zwischen den beiden Spitzenpolitiker nicht.

Schon bevor das rote Licht der Kameras am Mittwoch im Frankfurter Sendestudio angeht, ist beiden Bewerbern um das Amt des hessischen Regierungschefs die Anspannung deutlich anzumerken.

Landtagswahl in Hessen wird zum Stimmungstest

Für ein gemeinsames Bild stehen sie erst etwas distanziert nebeneinander, dann gibt es doch noch den Extra-Händedruck für die Fotografen; das persönliche Verhältnis der beiden politischen Kontrahenten gilt nicht gerade als freundschaftlich.

Nach einer kurzen Warmlaufphase prallen bei dem Thema, wie man mit der rechtspopulistischen AfD umgehen sollte, erstmals die Meinungen aufeinander. Schäfer-Gümbel, ohne Krawatte und in blau-grauem Anzug, kritisiert den 17 Jahre älteren Bouffier mehrmals direkt.

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Mit Sätzen wie: „Auch das kann ich Ihnen nicht ersparen“, läutet der 49-Jährige etwa seine verbalen Angriffe ein oder ruft während der Ausführungen Bouffiers einfach mal ein „falsch“ in den Raum.

Der hessische CDU-Chef, der einen weinroten Schlips zum grauen Anzug trägt, lässt Kritik an seiner Politik aber nicht auf sich sitzen: „Sie wissen ganz genau, dass das nicht stimmt“ oder „Das erzählen Sie jedes Mal“ wirft er seinem Herausforderer vor.

Was sind Auswirkungen der Landtagswahl?

Auch Bouffier spricht seinen Herausforderer mehrmals persönlich an und wirft ihm etwa vor, bei seinen Vorschlägen die Finanzierung aus dem Blick zu verlieren.

So wortreich sich beide Spitzenpolitiker bei den Topthemen im hessischen Landtagswahlkampf – Bildung, Wohnen und Dieselfahrverbot – duellieren, so schmallippig werden Bouffier und Schäfer-Gümbel bei Koalitionsaussagen oder den Auswirkungen der Landtagswahl auf die Machtverhältnisse im Bund.

Keine greifbaren Antworten kommen etwa zu der Frage nach der Bedeutung des CDU-Ergebnisses für die Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel oder zu einem möglichen rot-grün-roten Bündnis.

Hinterher lobten beide Parteien ihre Spitzenkandidaten. Der Generalsekretär der hessischen CDU, Manfred Pentz, urteilte über Bouffier: „Er hat präzise Bilanz gezogen, war kompetent im Auftritt und glänzte mit großer Glaubwürdigkeit und hohem Sachverstand.“ Schäfer-Gümbel sei in Sachfragen unpräzise geblieben.

Die Generalsekretärin der hessischen SPD, Nancy Faeser, erklärte: „Thorsten Schäfer-Gümbel hat dieses Duell mit viel Kompetenz, dem Mut zur Gestaltung der wichtigsten Zukunftsthemen und souveräner Haltung klar gewonnen.“

Bouffier dagegen sei vielfach damit beschäftigt gewesen, „Verantwortung abzustreiten und sich in wolkigem, unbegründetem Eigenlob zu verlieren“.

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(mit dpa)