Brüssel/Hagen. 4,6 Millionen EU-Bürger haben online über die Abschaffung der Zeitumstellung abgestimmt. Das Ergebnis der Umfrage ist sehr eindeutig.

Bei der EU-weiten Online-Umfrage zur Zeitumstellung hat sich die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für die Abschaffung des ständigen Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit ausgesprochen. Das erfuhr unsere Redaktion aus gut unterrichteten Kreisen in Brüssel.

Demnach stimmten mehr als 80 Prozent für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Von den insgesamt 4,6 Millionen Teilnehmern an den öffentlichen Konsultationen der EU-Kommission stammen gut drei Millionen aus Deutschland.

Die Konsultationen sind kein Referendum, sie gelten auch nicht als repräsentativ. Dennoch rechnen die Gegner der Zeitumstellung im EU-Parlament nun damit, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bei seiner „Rede zur Lage der Union“ am 12. September eine Gesetzgebungsinitiative zur Abschaffung der Umstellung ankündigen wird. Dann könnte Juncker auch das offizielle Ergebnis der Umfrage bekanntgeben.

Zeitumstellung bringt auch gesundheitliche Probleme

„Ich bin dafür, dass die Kommission noch in diesem Jahr einen entsprechenden konkreten Vorschlag macht. Somit könnte das Gesetz noch vor der Europawahl im kommenden Mai verabschiedet werden“, sagte der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Peter Liese auf Anfrage unserer Redaktion.

Liese ist gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion im EU-Parlament (EVP) und lehnt die Zeitumstellung ab. „Wenn das Ergebnis einer Konsultation so offensichtlich ist, dürfen die europäischen Gremien es nicht ignorieren. Viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung, und die erhofften

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sind nicht eingetreten“, sagte er.

Der Vorschlag der Europäischen Kommission wird zwischen Europäischem Parlament und Regierungen der Mitgliedstaaten im Mitentscheidungsverfahren beraten. Die Länder müssen anschließend allein über die Frage entscheiden, welche Zeit dauerhaft ganzjährig bei ihnen gelten soll:

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    ist umstritten, da sich die mit ihrer Einführung beabsichtigten Energieeinsparungen nicht beweisen lassen. Empfindliche Menschen klagen zudem wegen des Drehens an der Uhr im März und Oktober über Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.

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    die erfolgreichste Online-Befragung in der Geschichte der EU. Bisher lag der Spitzenwert bei 550.000, als es um das Thema Natur- und Umweltschutz ging. Einer repräsentativen Umfrage zufolge sind 73 Prozent der Deutschen gegen die Zeitumstellung. Das nächste Mal wird die Uhr am 28. Oktober von 3 auf 2 Uhr zurückgestellt.

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    Der Bundestag stimmte jedoch im vergangenen März mit der Mehrheit von Union und SPD gegen eine Abschaffung.

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