Berlin. Bundesinnenminister Horst Seehofer steht schwer unter Druck: Sollte der CSU-Politiker seinen Hut als Minister nehmen. Was meinen Sie?

Er brachte mit seiner Sturheit die Koalition an den Rand des Bruchs, er machte aus seinem Masterplan eine eitle Ego-Show und machte mit einem platten Spruch aus einer Abschiebung von 69 abgelehnten Asylanten nach Afghanistan eines Geschenk zu seinem 69. Geburtstag: Innenminister Horst Seehofer (CSU) steht mächtig unter Druck.

Inzwischen gibt es Rücktrittsforderungen aus Politik und Medien. „Horst Seehofer hat den Anstand verloren. Daran gibt es keinen Zweifel mehr, und man kann allenfalls überlegen, wann genau er ihn verloren hat“, kommentiert die „Süddeutsche Zeitung“. Und: „Der Innenminister täte sich und dem Land einen großen Gefallen, wenn er ginge.“

Der „Spiegel“ kommentiert: „Horst Seehofer ist dabei, seinen Ruf zu ruinieren. Politischer Anstand, Empathie, Ausgleich – nichts scheint mehr übrig zu bleiben von dem, wofür der CSU-Chef einmal stand.“

„Ihr Verhalten ist zum Fremdschämen“

Die frühere Bundesministerin Renate Schmidt (SPD) warf Seehofer eine direkte Mitverantwortung am Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer vor. „Menschen wissentlich ertrinken zu lassen, wird von Ihnen als Teil der Lösung des Flüchtlingsproblems gesehen. Ab sofort sind die bisher 1400 Toten im Mittelmeer auch Ihre Toten“, schreibt Schmidt, früher Vizepräsidentin des Bundestages, in einem abgeschickten Brief an Seehofer. „Ihr Verhalten ist zum Fremdschämen.“

Wie ist Ihre Meinung? Ist Horst Seehofer als Bundesinnenminister noch tragbar? Oder sollte er zurücktreten? Stimmen Sie ab:

(W.B.)