Berlin. Nichts polarisiert mehr als der Fußball, nichts vereint mehr. Man kann sogar sagen: Nichts macht die Deutschen leidenschaftlicher.

Die Zerrissenheit über Russland als

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-Gastgeber spiegelt sich in jeder noch so kleinen Umfrage wider. 47 Prozent sind gegen den Besuch deutscher Politiker bei Präsident Wladimir Putin in Moskau – knapp 40 Prozent dafür (

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). Jeder zweite Deutsche hätte die WM erst gar nicht nach Russland vergeben – die andere Hälfte findet die Fifa-Entscheidung gut.

Sogar die deutsche Mannschaft spürt die Spaltung: Sollen

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für ihr gemeinsames Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan bestraft werden und nicht mehr für Deutschland spielen? Die Meinung darüber ist geteilt wie so vieles in einer Zeit, da der Fußball allgemein und die Weltmeisterschaft im Besonderen kommerziell ausgeschlachtet werden.

Schon als am Donnerstag und Freitag die ersten Begegnungen eine Armut an spielerischer Qualität im aufgeblähten Teilnehmerfeld von 32 Nationen offenbarten, wuchs der Aufschrei zur Hysterie: In acht Jahren, wenn sogar 48 Mannschaften an der WM in Amerika teilnehmen, praktisch jede vierte Nationalelf dieser Welt, drohe endgültig der Kollaps.

Meinungsstärke trübt fast immer den klaren Blick

Die Verweigerungshaltung verpuffte zügig. Am Abend zauberten Portugal und Spanien, die Großen aus Europa, und das Blatt wendete sich:

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. So ist die Ambivalenz bei der Betrachtung dieser WM statistisch ausgewiesen: Fast jeder Zweite, der das Fernsehgerät in Deutschland angeschaltet hatte, schaute zu.

Starke Satellitenbilder der WM-Stadien

Nein, es handelt sich bei diesem Foto nicht um eine Mond- oder Kraterlandschaft. Zu sehen ist die russische Samara-Arena in Russland – aufgenommen von der internationalen Raumstation ISS. Wir zeigen weitere spektakuläre Blicke auf die zwölf Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
Nein, es handelt sich bei diesem Foto nicht um eine Mond- oder Kraterlandschaft. Zu sehen ist die russische Samara-Arena in Russland – aufgenommen von der internationalen Raumstation ISS. Wir zeigen weitere spektakuläre Blicke auf die zwölf Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Und auch hier rollt der Ball: Die Mordovia-Arena ist ein Fußballstadion in der russischen Stadt Saransk in der Republik Moldawinien.
Und auch hier rollt der Ball: Die Mordovia-Arena ist ein Fußballstadion in der russischen Stadt Saransk in der Republik Moldawinien. © REUTERS | ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das Fisht-Stadion wurde im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi errichtet und diente dort als Austragungsort der Eröffnungsfeier und der Schlusszeremonie. Auch hier wird gekickt.
Das Fisht-Stadion wurde im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi errichtet und diente dort als Austragungsort der Eröffnungsfeier und der Schlusszeremonie. Auch hier wird gekickt. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Hier ist die Wolgograd-Arena von oben zu sehen– aufgenommen vom Erdorbit, rund 400 Kilometer oberhalb des Meeresspiegels.
Hier ist die Wolgograd-Arena von oben zu sehen– aufgenommen vom Erdorbit, rund 400 Kilometer oberhalb des Meeresspiegels. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Die Kasan-Arena im Nordosten der russischen Stadt Kasan. Das Stadion wurde im November 2017 fertiggestellt. Die Kosten sollen sich auf 330 Millionen Euro belaufen haben.
Die Kasan-Arena im Nordosten der russischen Stadt Kasan. Das Stadion wurde im November 2017 fertiggestellt. Die Kosten sollen sich auf 330 Millionen Euro belaufen haben. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das Nischni-Nowgorod-Stadion wurde extra für die WM errichtet und ist Austragungsort der Vorrunden-Spiele sowie eines Achtel- und eines Viertelfinales.
Das Nischni-Nowgorod-Stadion wurde extra für die WM errichtet und ist Austragungsort der Vorrunden-Spiele sowie eines Achtel- und eines Viertelfinales. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das mit Abstand größte WM-Stadion ist das Luzniki-Stadion in Russlands Hauptstadt Moskau – Austragungsort des Eröffnungsspiels und des Finales.
Das mit Abstand größte WM-Stadion ist das Luzniki-Stadion in Russlands Hauptstadt Moskau – Austragungsort des Eröffnungsspiels und des Finales. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das vom blauen Wasser der Newa umgebende Sankt-Petersburg-Stadion – auch Krestowski-Stadion genannt – ist eines der teuersten der Welt. Offiziell soll das Prestige-Objekt 673 Millionen Euro gekostet haben. Doch es sind auch Summen von mehr als 750 Millionen Euro im Gespräch.
Das vom blauen Wasser der Newa umgebende Sankt-Petersburg-Stadion – auch Krestowski-Stadion genannt – ist eines der teuersten der Welt. Offiziell soll das Prestige-Objekt 673 Millionen Euro gekostet haben. Doch es sind auch Summen von mehr als 750 Millionen Euro im Gespräch. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das Spartak-Stadion in Moskau.
Das Spartak-Stadion in Moskau. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Das Kaliningrad-Stadion ist das kleinste WM-Spielstätte. Wirkt gar nicht so.
Das Kaliningrad-Stadion ist das kleinste WM-Spielstätte. Wirkt gar nicht so. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Die Rostow-Arena.
Die Rostow-Arena. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
Hinter den Fußball-Toren des Ekaterinburg-Stadions gibt es jeweils eine Zuschauertribüne ohne Dach, die nach der WM wieder zurückgebaut werden. Blöd bei Regen.
Hinter den Fußball-Toren des Ekaterinburg-Stadions gibt es jeweils eine Zuschauertribüne ohne Dach, die nach der WM wieder zurückgebaut werden. Blöd bei Regen. © ROSCOSMOS/Handout via REUTERS
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In der Frage, woher die Zerrissenheit rührt, kommt man schnell an einen Punkt, dass Fakten allein nicht reichen, weil Meinungsstärke fast immer den klaren Blick trübt. Das Phänomen ist nicht nur beim Fußball zu entdecken, aber dort ganz besonders: Beim Fußball traut sich jeder, das große Wort zu führen. Nichts verführt schneller zu einer Meinung.

Rasch werden die alten Vorbehalte angeführt, die man zurzeit bei jeder gesellschaftlichen Debatte zu hören bekommt: dass da irgendwo die Mächtigen ihre Spielchen treiben und nur das Beste wollen – das Geld anderer Leute. In den Meinungsbildern vermengen sich die Vorfreude auf ein Turnier, das Spaß bereitet, und eine Ahnung von Korruption, Größenwahn, Machterhalt.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Bildern

Bunt bemalt, dekoriert, Fahnen schwenkend, jubelnd, weinend, sich in den Armen liegend: Wir zeigen die schönsten Bilder der WM.
Bunt bemalt, dekoriert, Fahnen schwenkend, jubelnd, weinend, sich in den Armen liegend: Wir zeigen die schönsten Bilder der WM. © dpa | Joel Goodman
Nach dem 2:1 gegen England hat sich der kroatische Kicker Domagoj Vida seinen Sohn geschnappt und ihn auf den Schultern durchs Luschnikistadion getragen.
Nach dem 2:1 gegen England hat sich der kroatische Kicker Domagoj Vida seinen Sohn geschnappt und ihn auf den Schultern durchs Luschnikistadion getragen. © dpa | Petter Arvidson
Enttäuschung hingegen bei diesen zwei Engländerinnen nach dem Spielende.
Enttäuschung hingegen bei diesen zwei Engländerinnen nach dem Spielende. © REUTERS | SIMON DAWSON
Prominenter Besuch auf der Zuschauertribüne: Mick Jagger, Frontman der Rolling Stones, und sein Sohn James (l.) während des Halbfinalspiels England gegen Kroatien.
Prominenter Besuch auf der Zuschauertribüne: Mick Jagger, Frontman der Rolling Stones, und sein Sohn James (l.) während des Halbfinalspiels England gegen Kroatien. © dpa | Christian Charisius
Siegessicher.
Siegessicher. © dpa | Adam Davy
Abwarten.
Abwarten. © dpa | Victoria Jones
Augen zu und Luftanhalten ist bei diesem englischen Fan beim Public Viewing im Hyde Park in London angesagt.
Augen zu und Luftanhalten ist bei diesem englischen Fan beim Public Viewing im Hyde Park in London angesagt. © dpa | Victoria Jones
Schreck.
Schreck. © dpa | Victoria Jones
Oh nooooo!
Oh nooooo! © dpa | Victoria Jones
Szene irgendwo in London nach dem verlorenen Spiel.
Szene irgendwo in London nach dem verlorenen Spiel. © dpa | Matt Dunham
Ein belgischer Fan mit Gummihuhn.
Ein belgischer Fan mit Gummihuhn. © dpa | Dirk Waem
Jubel beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach dem 1:0 gegen Belgien.
Jubel beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach dem 1:0 gegen Belgien. © REUTERS | TORU HANAI
Verzweiflung hingegen bei diesen belgischen Fans.
Verzweiflung hingegen bei diesen belgischen Fans. © REUTERS | DARRIN ZAMMIT LUPI
Da hilft auch die ganze Farbe nicht mehr.
Da hilft auch die ganze Farbe nicht mehr. © REUTERS | TORU HANAI
Ein weiblicher russischer Fan von Russland reagiert mit Tränen auf die 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen der russischen Fußball-Nationalmannschaft.
Ein weiblicher russischer Fan von Russland reagiert mit Tränen auf die 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen der russischen Fußball-Nationalmannschaft. © dpa | Xu Zijian
Ein kolumbianischer Fan durch und durch.
Ein kolumbianischer Fan durch und durch. © dpa | Christian Charisius
Paralysiert.
Paralysiert. © Leon Neal
Vaterfreude beim englischen Nationalspieler Kieran Trippier nach dem Elfmeterschießen und Siegen gegen Kolumbien (3:4).
Vaterfreude beim englischen Nationalspieler Kieran Trippier nach dem Elfmeterschießen und Siegen gegen Kolumbien (3:4). © Getty Images | Dan Mullan
Fassungslosigkeit auf der kolumbianischen Tribüne.
Fassungslosigkeit auf der kolumbianischen Tribüne. © REUTERS | CARL RECINE
Lustiges Schweden-Trio.
Lustiges Schweden-Trio. © dpa | Joel Marklund
Noch ein Trio.
Noch ein Trio. © REUTERS | SERGIO PEREZ
Letztendlich trauern die Fans dann aber doch. Japan verliert.
Letztendlich trauern die Fans dann aber doch. Japan verliert. © REUTERS | MARKO DJURICA
Ehrenwert: Trotz der Niederlage sammeln lustig verkleidete japanische Fans Müll von den Tribünen der Rostow-Arena ein.
Ehrenwert: Trotz der Niederlage sammeln lustig verkleidete japanische Fans Müll von den Tribünen der Rostow-Arena ein. © dpa | Ye Pingfan
Gruselfaktor.
Gruselfaktor. © REUTERS | SERGIO MORAES
Herzchen-Sonnenbrille.
Herzchen-Sonnenbrille. © dpa | Eduardo Verdugo
Muckis zeigt dieser in den mexikanischen Nationalfarben bemalte Fan.
Muckis zeigt dieser in den mexikanischen Nationalfarben bemalte Fan. © dpa | Christian Charisius
Ein strahlendes russisches Gesicht nach dem 4:3 gegen Spanien.
Ein strahlendes russisches Gesicht nach dem 4:3 gegen Spanien. © dpa | Marius Becker
Kinderglück.
Kinderglück. © dpa | Yang Lei
Stillgestanden!
Stillgestanden! © dpa | Efrem Lukatsky
Die Brille in den brasilianischen Farben sitzt, der Blick gebannt. Es hat sich gelohnt: 2:0 gegen Serbien.
Die Brille in den brasilianischen Farben sitzt, der Blick gebannt. Es hat sich gelohnt: 2:0 gegen Serbien. © dpa | Leo Correa
Am Boden zerstört: Nach dem Public Viewing zum Spiel Südkorea gegen Deutschland entstand diese Momentaufnahme in Hamburg.
Am Boden zerstört: Nach dem Public Viewing zum Spiel Südkorea gegen Deutschland entstand diese Momentaufnahme in Hamburg. © dpa | Ulrich Perrey
Nichts wie weg.
Nichts wie weg. © dpa | Christian Charisius
Ja, sie sind es: Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler, und seine koreanische Frau Soyeon Kim verfolgten das Spiel.
Ja, sie sind es: Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler, und seine koreanische Frau Soyeon Kim verfolgten das Spiel. © dpa | Christian Charisius
Ein Meer aus deutschen Fahnen auf den Tribünen der Kasan-Arena während des Spiels Deutschland gegen Südkorea.
Ein Meer aus deutschen Fahnen auf den Tribünen der Kasan-Arena während des Spiels Deutschland gegen Südkorea. © Getty Images | Catherine Ivill
Sieht ja schon ein wenig gruselig aus ... dieser maskierte Mexiko-Fan.
Sieht ja schon ein wenig gruselig aus ... dieser maskierte Mexiko-Fan. © Getty Images | Hector Vivas
Stinkefinger-Alarm beim ehemaligen argentinischen Fußballspieler Diego Maradona.
Stinkefinger-Alarm beim ehemaligen argentinischen Fußballspieler Diego Maradona. © dpa | Peter Kovalev
Im Stadion in Sotschi feiern die Deutschland-Anhänger mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und einem riesigen Trikot.
Im Stadion in Sotschi feiern die Deutschland-Anhänger mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und einem riesigen Trikot. © dpa | Ye Pingfan
Rote Bengalos auf der Fan-Tribüne.
Rote Bengalos auf der Fan-Tribüne. © dpa | Petter Arvidson
Trööööt: Auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt wurde in eine Mini-Vuvuzela geblasen.
Trööööt: Auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt wurde in eine Mini-Vuvuzela geblasen. © dpa | Francisco Seco
Die Eröffnungsfeier verlief mit einigem Pomp ...
Die Eröffnungsfeier verlief mit einigem Pomp ... © Getty Images | Christopher Furlong
... und kleineren Zwischenfällen. Robbie Williams hielt den Stinkefinger während seines Gesangsbeitrags in die Kamera (#aufschrei).
... und kleineren Zwischenfällen. Robbie Williams hielt den Stinkefinger während seines Gesangsbeitrags in die Kamera (#aufschrei). © Getty Images | Shaun Botterill
Angeblich sagte der Brite währenddessen: „I did this for free“. Er ging damit auf Kritiker ein, die seinen Auftritt in Russland und eine damit verbundene Gage – die Rede war von mehreren Hunderttausend Euro – kritisiert hatten. Viele Künstler boykottierten die WM in Russland aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in dem Land.
Angeblich sagte der Brite währenddessen: „I did this for free“. Er ging damit auf Kritiker ein, die seinen Auftritt in Russland und eine damit verbundene Gage – die Rede war von mehreren Hunderttausend Euro – kritisiert hatten. Viele Künstler boykottierten die WM in Russland aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in dem Land. © Getty Images | Matthias Hangst
Bei der Eröffnungsfeier trafen sich diese Herren auf der VIP-Tribüne: Saudi-Arabiens Präsident Sheikh Salman bin Ibrahim al Khalifa und der Kronprinz Mohammed Bin Salman Al Saud, FIFA-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin (von links nach rechts).
Bei der Eröffnungsfeier trafen sich diese Herren auf der VIP-Tribüne: Saudi-Arabiens Präsident Sheikh Salman bin Ibrahim al Khalifa und der Kronprinz Mohammed Bin Salman Al Saud, FIFA-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin (von links nach rechts). © Getty Images | Pool
Ehrengast und Putin-Freund: Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler und inzwischen Nordstream-Aufsichtsratsvorsitzender.
Ehrengast und Putin-Freund: Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler und inzwischen Nordstream-Aufsichtsratsvorsitzender. © Getty Images | Pool
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Putin, Erdogan, Kommerz drängen in den Hintergrund

Man erkennt den Hang zur Grundsätzlichkeit in beinahe jedem Gespräch über Fußball. Im Handstreich werden Mentalität und Kultur eines Landes aus Erkenntnissen über die Spielweise der Nationalmannschaft abgeleitet. Wenn dann noch Politik und Religion dazukommen, wird es turbulent. Nicht nur am Stammtisch.

Putin und Merkel bei der WM 2014 in Brasilien.
Putin und Merkel bei der WM 2014 in Brasilien. © imago/ITAR-TASS | imago stock&people

Nichts polarisiert mehr als der Fußball, nichts vereint mehr. Man kann sogar sagen: Nichts macht die Deutschen leidenschaftlicher. Sonntagnachmittag, wenn Deutschland mit dem ersten Gruppenspiel gegen Mexiko ins WM-Turnier startet, werden es zig Millionen Deutsche sein, die sich schwarz-rot-gold hinter ihrer Mannschaft versammeln.

Am Ende wird wohl passieren, was DFB-Präsident Reinhard Grindel in einer reichlich naiven, aber ebenso wahren Stellungnahme unter der Woche prophezeite. Der Verbandschef sagte: „Wir werden wieder erleben, dass sich Fans von Schalke 04 und Borussia Dortmund in den Armen liegen, weil ein Spieler von Bayern München ein Tor geschossen hat.“

Grindel kassierte dafür in den sozialen Netzwerken Hohn und Spott. Wahr aber ist: Putin, Erdogan, Kommerz und all die vielen anderen Nebengeräusche, die vor jedem Turnier die Lücken schließen, die eine fußballlose Zeit im Sommerloch auftut, werden ab heute in den Hintergrund gedrängt. Es muss nur der Ball rollen.