Berlin. Katarina Barley will noch in diesem Jahr mit einer Nachbesserung der Mietpreisbremse gegen Mietwucher vorgehen.

Verbraucherschutzministerin Katarina Barley hat rasche Korrekturen an der Mietpreisbremse zugesagt. „Wir wollen die Mietpreisbremse deutlich schärfer stellen. Das neue Gesetz soll noch in diesem Jahr in Kraft treten“, sagte sie SPD-Politikerin unserer Redaktion. „Wir werden es den Mietern ermöglichen, durch die Auskunftspflicht für Vermieter die Vormiete zu erfahren. So bekommen sie endlich ein Instrument an die Hand, um bei den schwarzen Schafen unter den Vermietern Einspruch einzulegen.“

Außerdem werde sichergestellt, dass Modernisierungen nicht mehr so stark auf die Mietpreise durchschlagen, so die Ministerin. „Wer modernisiert, um Mieter loszuwerden, darf damit nicht ungeschoren davon kommen und muss auch entsprechend belangt werden können.“

Barley verteidigt Musterfeststellungsklage

Barley trat zugleich Bedenken beim Koalitionspartner Union entgegen, die geplante Musterfeststellungsklage könnte sich auswirken wie Sammelklagen in den USA. „Diese Befürchtungen sind wirklich unbegründet. Wir haben hier klare Leitplanken eingezogen, die eine Klageindustrie verhindern“, sagte sie.

Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) bei einer Pressekonferenz in ihrem Ministerium in Berlin.
Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) bei einer Pressekonferenz in ihrem Ministerium in Berlin. © dpa | Kay Nietfeld

Die Ministerin rief die Union dazu auf, ihren Widerstand gegen den Gesetzentwurf zur Musterfeststellungsklage aufzugeben. „Die Zeit drängt – gerade mit Blick auf den

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. Die Ansprüche verjähren“, sagte sie. „Die Musterfeststellungsklage soll spätestens zum 1. November in Kraft treten. Die Geschädigten dürfen am Ende nicht die Dummen sein.“

Das Konzept sehe vor, dass nicht einzelne Bürger klagen müssten, sondern ein klagebefugter Verband. „Das können

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sein oder bei Mietfragen auch der Mieterbund“, sagte Barley. „Für Geschädigte, die sich bei einem Verfahren anmelden, entstehen keine Kosten.“