Berlin. Für die Ehrung der Rapper Farid Bang und Kollegah ernteten die Echo-Veranstalter viel Kritik. Nun äußerte sich auch der Außenminister.

Außenminister Heiko Maas hat

Auch interessant

indirekt als „beschämend“ kritisiert. „Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient, sie sind einfach widerwärtig“, twitterte Maas am Freitag. „Dass am Holocaustgedenktag ein solcher Preis verliehen wird, ist beschämend.“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die beiden Rapper waren am Donnerstagabend für ihr Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ mit dem renommierten Musikpreis ausgezeichnet worden. Sie stehen wegen der Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ in der Kritik. Die Auszeichnung erfolgte am 12. April, an dem vor allem Israel an die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden erinnert.

Maas würdigt Campino-Kritik an Farid Bang und Kollegah

Die Rapper Farid Bang (l.) und Kollegah.
Die Rapper Farid Bang (l.) und Kollegah. © Getty Images | Andreas Rentz

Maas würdigte auch den

Auch interessant

„So wie #Campino müssen wir uns schützend vor jüdisches Leben stellen – jeden Tag und überall“, schrieb er.

Campino hatte gesagt, Provokation sei zwar ein wichtiges Stilmittel. Bei einer frauenfeindlichen, homophoben, rechtsextremen oder antisemitischen Form sei aber eine Grenze überschritten.

Auch der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Verleihung des Echos an Kollegah und Farid Bang als inakzeptabel kritisiert. „Solche Zeilen verletzen nicht nur Holocaustüberlebende, sondern auch ihre Familien“, sagte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Das missbraucht die Kunstfreiheit und ist inakzeptabel.“

Es sei problematisch, dass die Rapper Hunderttausende junger Menschen erreichen, sagte Klein. Einer renommierten Veranstaltung wie der Echo-Preisverleihung sei das nicht würdig. Das Bundeskabinett hatte den Diplomaten Klein am Mittwoch zum ersten Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus ernannt.

(dpa/ba)