Washington/Berlin. Das Gespräch Donald Trumps mit Überlebenden des Parkland-Massakers zeigt, wie der US-Präsident tickt. Für Empathie braucht er Notizen.

Dass diese Begegnung im Weißen Haus bewegend, intensiv und fordernd werden würde, dessen war sich offenbar sogar Donald Trump bewusst. Der nicht gerade für herausragendes Einfühlungsvermögen bekannte US-Präsident kam darum besonders vorbereitet, als er sich am Mittwoch im Weißen Haus mit Überlebenden und Angehörigen der Opfer des Parkland-Schulmassakers traf.

Es ist ohnehin ungewöhnlich für Trump, solche Termine einzuberufen. Doch nach dem Amoklauf an der Marjorie Stoneman High School in Florida, bei dem 17 Menschen starben, wächst der Druck auf ihn. Krisenmanagement steht nun ganz oben auf der Agenada. Denn Schüler und Kritiker fordern endlich schärfere Waffengesetze – gegenüber einem Staatsoberhaupt, das offen mit der US-Waffenlobby symphatisiert. Entsprechend heikel war denn auch der anberaumte Dialog mit den trotz des Schocks hochengagierten Jugendlichen und Eltern.

Trumps Rezept gegen Schulmassaker: Lehrer bewaffnen

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    Verständnis zeigen leicht gemacht

     Donald Trump senkt den Kopf während des Eröffnungsgebets beim Treffen mit Schülern, Angehörigen und Lehrern nach dem Schulmassaker in Florida vom vergangenen Mittwoch.
    Donald Trump senkt den Kopf während des Eröffnungsgebets beim Treffen mit Schülern, Angehörigen und Lehrern nach dem Schulmassaker in Florida vom vergangenen Mittwoch. © dpa | Carolyn Kaster

    Kein Wunder also, dass Trump sich für alle Fälle einen Spickzettel mitgebracht hatte, den er vor den Kameras nicht genug verbarg. Fotos des Termins zeigen die Notizen, die er in der Runde in den Händen hält. Punkt fünf: „Ich höre Euch.“ Anders ausgedrückt: Der Präsident muss sich selbst daran erinnern, Verständnis für die Schüler zu zeigen.

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      Auch die Frage „Was können wir tun, damit Sie sich besser fühlen?“ war auf seinem Zettel notiert.

      Die irritierende Antwort liefert er später selbst: Bewaffnete Überfälle in Schulen müsse man mit Waffengewalt verhindern,

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      . „Wir müssen in dieser entsetzlichen Situation, die sich abspielt, etwas tun“, so Trump. Ob es jedoch das war, was sich seine verzeifelten Gäste erhofft hatten, ist zu bezweifeln. (nsa)