Naypyidaw. Tausende Rohingya-Flüchtlinge können auf eine Rückkehr in die Heimat in Myanmar hoffen. Gemeinsam mit Bangladesch gab es eine Einigung.

Die beiden Staaten Myanmar und Bangladesch haben sich auf eine Rückkehr der muslimischen Rohingya-Flüchtlinge verständigt. Vertreter der beiden Länder haben am Donnerstag eine Absichtserklärung über die Rückführung der Flüchtlinge unterzeichnet.

Anhänger der verfolgten Minderheit waren von Myanmar aus nach Bangladesch geflüchtet. Das Außenministerium Myanmars vermeldet die Einigung auf seiner Facebook-Seite. Vertreter Bangladeschs sprachen von einem „ersten Schritt“.

Vereinte Nationen nannten Verfolgung „ethnische Säuberung“

Über 600.000 Rohingya waren seit Ende August vor Gewalt durch das Militär in Myanmars Bundesstaat Rakhine in das Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Die Vereinten Nationen nannten die Vertreibung der oft als meistverfolgte Minderheit der Welt bezeichneten Volksgruppe eine „ethnische Säuberung“.

Das ehemalige Birma betrachtet die Rohingya als illegale Einwanderer und verweigert ihnen seit Jahrzehnten die Staatsbürgerschaft. Die jüngste Massenflucht nach Bangladesch war nicht die erste – dort lebten bereits zuvor etwa 300.000 Rohingya-Flüchtlinge. Die Zustände in den überfüllten Lagern in Bangladesch sind katastrophal.

Viele Flüchtlinge haben Häuser und Dörfer verloren

Seit Mittwoch hatten Gespräche zwischen den beiden Ländern in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw über eine Rückführung der Flüchtlinge stattgefunden. Unklar ist, ob die Rohingya bereitwillig zurückkehren, nachdem ihnen zufolge ihre Dörfer niedergebrannt und ihre Angehörigen von Soldaten und Mobs ermordet wurden. (dpa)