Seoul. Neue Drohungen aus Nordkorea: Diktator Kim hat nach eigenen Angaben schon konkrete Einsatzpläne für Raketenstarts in Richtung Guam.

  • Nordkorea droht erneut mit einem Angriff auf die US-Insel Guam
  • Das Regime plant, vier Mittelstreckenraketen abzufeuern
  • Donald Trumps jüngste Äußerungen nennt Nordkorea „vollkommenen Unsinn“

Nordkorea hat seine Drohung mit einem Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam erneuert. Bis Mitte August solle der Einsatzplan stehen, um vier Mittelstreckenraketen vom Typ Hwasong-12 auf Guam abzufeuern, berichteten staatliche Medien am Donnerstag.

Der Plan werde Staatschef Kim Jong Un vorgelegt, der dann über das weitere Vorgehen entscheiden werde. Die Raketen würden 30 bis 40 Kilometer vor Guam im Meer niedergehen, zitierte die Nachrichtenagentur KCNA den Chef der strategischen Streitkräfte, General Kim Rak Gyom.

Kim Jong Un - Dieser Diktator beherrscht Nordkorea

weitere Videos

    Scharfe Angriffe richtete Nordkorea gegen US-Präsident Donald Trump. Dessen jüngste Äußerungen seien "vollkommener Unsinn". Nur "absolute Gewalt" funktioniere bei ihm. Trump hatte zuvor seine bislang schärfste Warnung an die Staatsführung in Pjöngjang gerichtet. "Nordkorea sollte den USA besser nicht mehr drohen", sagte er am Dienstagabend. "Sie werden mit Feuer und Zorn getroffen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat."

    Militärschlag eher unwahrscheinlich

    Trumps Warnung folgte auf die Veröffentlichung eines japanischen Militärberichts, wonach Nordkorea beim Atomwaffenprogramm erhebliche Fortschritte gemacht hat und möglicherweise über Atomsprengköpfe verfügt.

    Viele Experten halten eine militärische Konfrontation mit Verweis auf die potenziell verheerenden Folgen für unwahrscheinlich. Allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass die verbalen Kraftmeierei in Pjöngjang und Washington „zu fatalen Missverständnissen und irreparablen Fehlern“ führen könnte. Siegfried Hecker, ein Atomwaffenexperte der kalifornischen Stanford-Universität, warnt davor, Kim „größer zu machen, als er momentan ist“. Er bezweifelt, dass Nordkorea kurzfristig in der Lage sei, eine Atomrakete nach Amerika zu lenken. (dpa)