Berlin. Beim Bundespresseball feiern 2000 Journalisten und Politiker. Unter den Gästen sind auch Gerhard Schröder, seine Frau – und seine Ex.

Im Blitzlichtgewitter des 67. Bundespresseballs standen weder die Bundeskanzlerin (sie hatte traditionsgemäß abgesagt) noch der Bundespräsident. Vielmehr waren es der Altkanzler Gerhard Schröder und seine fünfte Ehefrau Soyeon Schröder-Kim, die die Kameras suchten und fanden. Die Südkoreanerin und ihr Mann müssten dem Vernehmen nach auf Doris Schröder-Köpf, Schröders Ex-Frau, und ihrem neuen Lebensgefährten, Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, getroffen sein.

Feierlich eröffnete um Punkt 19.25 Uhr der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Gregor Mayntz, den Ball. Zum mittlerweile vierten Mal fand dieser in den verwinkelten Gängen und herrschaftlichen Sälen des Hotels „Adlon Kempinski“ am Brandenburger Tor statt. In seiner Ansprache würdigte Mayntz den Qualitätsjournalismus und dessen Rolle für die Demokratie. Errungenschaften wie diese seien „nicht von alleine gekommen und werden nicht von alleine bleiben“.

Ungewöhnlicher Werbepartner

Das Fünf-Sterne-Haus am Pariser Platz war prächtig mit roten Chrysanthemen und Calla geschmückt. Es wurde 21.20 Uhr, bis Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender zum Eröffnungstanz ansetzten – natürlich ein Walzer. Erst danach war das Parkett frei für die mehr als 2000 Gäste des Abends, die dann zu den Klängen der Big Band der Bundeswehr tanzten. Unter den Gästen waren die drei Bundesminister Hubertus Heil (Arbeit, SPD), Jens Spahn (Gesundheit, CDU) und Gerd Müller (Entwicklung, CSU), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sowie die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock (Grüne) und Katja Kipping (Linke). Auch Prominenz aus Film und Fernsehen wie Katharina Thalbach, Uschi Glas, Dunja Hayali und Max Moor waren zu sehen.

Das Motto des Bundespresseballs lautete in diesem Jahr „Kaleidoskop“. Hoteldirektor Matthias Al-Amiry versprach „unerwartete Geschmackserlebnisse“, dazu gehörten sicher die sogenannten „Mirror Glaze Cakes“, also glänzende kleine Süßspeisen in grellen Farben des Regenbogens. Außerdem gab es geschmorte Kalbsbäckchen, Waldpilzrahmsuppe mit Pfälzer Wein – und einen ungewöhnlichen Werbepartner. Der Kaffee kam von den Azubis des Fastfood-Giganten „McDonalds“.