Mainz/Washington. Barack Obama hat Markus Lanz ein Interview gegeben. Der frühere US-Präsident lobt Kanzlerin Merkel – und kritisiert Donald Trump.

  • Markus Lanz hatte die Möglichkeit, den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zu interviewen
  • Im Einzelgespräch mit dem deutschen Moderator kritisiert Obama seinen Nachfolger Donald Trump stark – aber lobt Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • Das Gespräch war am Donnerstag im ZDF zu sehen
  • Nach einer USA-Reise gelten wegen der Corona-Pandemie strenge Quarantäne-Regeln
  • Welche Ausnahmen für Markus Lanz’ Reise gültig sind, lesen Sie hier

Markus Lanz konnte sich über einen besonderen Gesprächspartner freuen: Barack Obama. Zwar kam der charismatische frühere US-Präsident nicht live in die Talkshow, im Einzelgespräch hatte Lanz aber die Möglichkeit, mit Obama unter anderem über den nun veröffentlichten ersten Teil von dessen Memoiren , über die Beziehung zu Angela Merkel und über den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump zu sprechen. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung des Gesprächs: Obama bei Lanz: „Die Anonymität kommt nicht wieder“

Das ganze Interview ist hier in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Markus Lanz (l.) traf Barack Obama in Washington zum Einzelgespräch. Das Interview wird in der „Markus Lanz“-Folge am Donnerstag (19. November) ausgestrahlt.
Markus Lanz (l.) traf Barack Obama in Washington zum Einzelgespräch. Das Interview wird in der „Markus Lanz“-Folge am Donnerstag (19. November) ausgestrahlt. © ZDF und Bent Liebscher | Bent Liebscher

Obama bei Lanz: „Trump fehlt die Größe, seine Niederlage anzuerkennen“

Klare Worte findet Barack Obama für seinen Vorgänger: „Schaut man auf sein Verhalten der letzten vier Jahre, verwundert es nicht, dass er nicht die Größe hat, seine Niederlage anzuerkennen.“

Nach der Abwahl Trumps blickt Obama aber nun zuversichtlich in die Zukunft. Joe Biden und Kamala Harris werden „großartige Arbeit“ leisten, ist er sich sicher. „Wir haben die Chance für einen Neustart Amerikas, es wieder in eine einfühlsamere, vernünftigere Richtung zu führen.“ Schon vor der US-Wahl hatte Obama mehrfach vor Trumps zerstörerischem Verhalten gewarnt.

Laut ZDF-Mitteilung spricht Barack Obama auch über Angela Merkel – und warum die Kanzlerin eine seiner Lieblingspartnerinnen auf der Weltbühne ist.

Lanz reist in die USA: So hält es der Moderator mit den Quarantäne-Regeln

Dass Lanz nach Washington gereist ist, um sich dort mit Obama zu treffen, wirft in Corona-Zeiten Fragen auf. Denn die USA gelten als Risikogebiet , wer aus den Staaten zurück nach Deutschland reist, muss sich normalerweise mindestens für fünf Tage in Quarantäne begeben.

Realistisch gesehen unmöglich für Markus Lanz, denn der Moderator steht für seine Talkshow wöchentlich mindestens an drei Tagen in Hamburg vor der Kamera. Die Sendung wird immer dienstags bis donnerstags ausgestrahlt, die Dreharbeiten finden in der Regel wenige Stunden vor Sendetermin statt. Wer nachrechnet stellt fest: Da bleibt keine Zeit für eine fünftägige Quarantäne nach einer USA-Reise.

Lanz und Quarantäne? ZDF äußert sich in kurzer Stellungnahme

Das ZDF antwortet auf eine Anfrage dieser Redaktion nur knapp: „Markus Lanz hat sich bei seiner USA-Reise selbstverständlich an die derzeit geltenden Corona-Regeln gehalten. Sowohl die Ein- und Ausreiseregelungen in den USA als auch die Vorgaben des Gesundheitsamtes Hamburg wurden dabei strikt eingehalten“, heißt es in einer Stellungnahme.

Bei den derzeitigen Corona-Quarantäne-Regeln gibt es auch in Hamburg Ausnahmen für beruflich bedingte Reisen. Diese sind in der „Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien Hansestadt Hamburg“ geregelt.

Quarantäne-Regeln: Diese Ausnahmen gelten laut Hamburger Corona-Verordnung

So heißt es etwa in §36 Absatz 4 dieser Corona-Verordnung , dass für „Personen, die sich für bis zu fünf Tage zwingend notwendig und unaufschiebbar beruflich veranlasst (...) in einem Risikogebiet (...) aufgehalten haben (...)“ Ausnahmen gelten. Die „zwingende Notwendigkeit ist durch die Arbeitgeberin, den Arbeitgeber, die Auftraggeberin, den Auftraggeber oder die Bildungseinrichtung zu bescheinigen“.

Darauf, wie genau das Prozedere bei Markus Lanz’ USA-Reise aussah und welche weiteren Vorsichtsmaßnahmen er, seine Redaktion und der Sender getroffen haben, gab das ZDF keine Auskunft.

(jkali)