Hamburg. Die Serie „Pastewka“ läuft nicht mehr im klassischen Fernsehen, sondern bei Amazon Prime Video. Manch anderes bleibt aber beim Alten.

Bastian Pastewka (45) ist durch seine Spielfilme, als Synchronsprecher, aber vor allem mit seiner Comedy „Pastewka“ (Sat.1) einem breiten Publikum bekannt geworden. Sie wird ab diesem Freitag, 26. Januar, bei Amazon Prime Video fortgesetzt. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht er über die Serie, seinen Wechsel und sein eigenes Fernsehverhalten.

Was ist denn eigentlich das Thema Ihrer Comedy-Serie?

Bastian Pastewka: Nach wie vor geht es in „Pastewka“ um einen Komiker, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt – und der meinen Namen trägt, da ich mich gewissermaßen selbst spiele. Nun gerät der Serien-Bastian in eine selbstverschuldete Midlife-Krise und erlebt eine haarsträubende Reise zu sich selbst.

Das Leben von „Pastewka“-Hauptfigur Bastian ist oft chaotisch. In der achten Staffel gerät er auch noch in eine Midlife-Krise.
Das Leben von „Pastewka“-Hauptfigur Bastian ist oft chaotisch. In der achten Staffel gerät er auch noch in eine Midlife-Krise. © dpa

Wir erzählen in den zehn neuen Episoden ein wenig fortlaufender als in früheren Jahren. Wenn ich mir unsere erste Staffel von 2005 vor Augen führe, muss ich feststellen, dass wir in einem Jahr – rein inhaltlich – noch sehr im Trüben fischten und wild experimentiert haben. Unsere Fans haben uns seitdem beim Wachsen unserer Serie zugeschaut. Und uns auch vermisst, als wir 2014 plötzlich stoppten. Jetzt geht es endlich weiter, und die vierjährige kreative Pause hat uns allen sehr gut getan.

Wie wichtig für den Zuschauer sind dabei bekannte Dinge, etwa das rote Auto?

Pastewka: Sehr wichtig. Der Saab ist neben dem Stammensemble natürlich einer der wichtigsten Hauptdarsteller. Die Serie lebt ja von einer ungelenk wirkenden Titelfigur, aber dennoch strahlt sie eine große Harmonie aus. Das liegt an meinen verehrten Mitspielern und unseren bekloppten Geschichten. „Pastewka“ ist einfach mein Herzensprojekt und meine kreative Heimat.

Warum wechseln Sie jetzt zu Amazon?

Pastewka: Wir wollten der Serie eine verlässliche Heimat geben. Und zwar dort, wo die Serienfans ohnehin sehr genau hinsehen. Bei Sat.1 fand sich zuletzt kein Sendeplatz mehr, da unser angestammter Freitagsslot von Casting-Shows besetzt war.

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    Als eine Nische sind diese Streaming-Anbieter kaum noch zu bezeichnen.

    Pastewka: Das sehe ich genauso, übrigens auch an meinem eigenen Fernsehverhalten. Ich habe über die Jahre so gut wie alle TV-Generationen durchlebt, von frühen Kassetten-Systemen bis zu den Ruckel-Rekordern, und ich finde erfreulich, dass es jetzt die neuen benutzerfreundlichen Anbieter neben den bekannten Sendern gibt. Ich war immer ein Fan von dualen Systemen, weil sie dem Zuschauer so viel Auswahl bieten. Kurzum: Ich bin – anders als mein Serien-Alter-Ego –, rundum zufrieden.

    Zur Person: Bastian Pastewka (45) wurde am 4. April 1972 in Bochum geboren. Der Durchbruch im TV gelang ihm in „Die Wochenshow“ (1996-2001, Sat.1) und mit „Pastewka“ (2005-2014, Sat.1). Er tritt auch im Theater auf und wirkte in Spielfilmen mit wie „Der Wixxer“ (2004), „Jerry Cotton“ (2010, Kino) und „Mutter muss weg“ (2010, ZDF). Zu seiner Mini-Serie „Morgen hör ich auf“ (2016, ZDF) ist eine zweite Staffel im Gespräch. Bastian Pastewka arbeitet auch als Synchronsprecher und lebt in Bochum. (dpa)