Berlin. Tag zwei im Dschungelcamp 2018: Neben Kakerlaken und Mehlwürmern machen den RTL-Kandidaten auch traurige Erinnerungen zu schaffen.
Ein lauer Abend auf der Couch? Mit seichter Unterhaltung, bestenfalls mit einem paar dümmlich-witzigen Momenten? Wer sich das am Samstag vom
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erhofft hatte, der wurde ausnahmsweise mal enttäuscht. Denn neben dem ganzen Dschungel-Standard, bestehend aus Dummquatsch und Ekel, gab es tatsächlich mal fast so etwas wie ernste Momente.
Hauptverantwortlich dafür:
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und
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. Beide wurden von bösen Erinnerungen eingeholt. So böse, dass selbst der gemeine RTL-Zuschauer wahrscheinlich verwirrt war, weil das alles mal völlig überraschend nicht komplett überzeichnet und gekünstelt wirkte.
So lief der zweite Tag im Dschungelcamp 2018
Kattias erster Ehemann verstarb jung
Kattia holte die Vergangenheit bei der Nachtwache bei einem Gespräch mit
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an. Sie erzählte, wie sie einst mit 18 geheiratet hatte, sie ihrem Mann aus Kolumbien plötzlich nach Deutschland folgen musste – und schließlich, dass es zur Trennung kam und ihr Mann ein Jahr später starb. Kattia brach die Stimme, wollte nicht weiter darüber reden.
Später verkehrte Rollen: Kattia hörte zu und Tatjana Gsell heulte sich aus. „16 Monate hast du im Knast gesessen – zu Unrecht. Vielleicht sitzt du hier 16 Tage lang – dann zu Recht“, hatte Moderatorin Sonja Zietlow zu Tatjana gesagt bei der Verkündung, wer zu nächsten Dschungelprüfung muss. Für Tatjana zu viel.
„Diese Ansage finde ich scheiße. Was soll denn das? Was hat denn das hier mit dem Format zu tun?“, fragte die 46-Jährige, die offenbar naiv genug war zu glauben, dass diese Geschichte nicht auf den Tisch kommt – und deswegen tatsächlich getroffen zu sein schien. Nun ja, und Kattia wollte es halt auch genau wissen und fragte nach.
Tatjanas Ehemann starb nach fingiertem Einbruch
Und so erzählt die „Busen-Witwe“, wie sie einst von der „Bild“ genannt wurde, den Hintergrund: 2003 wurde Tatjana angeklagt im Prozess um einen Versicherungsbetrug und den mysteriösen Tod ihres Mannes. Sie kommt sogar in U-Haft, gesteht den Versicherungsbetrug, den sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgeheckt haben soll und der dann so böse aus dem Ruder lief.
Der 76-Jährige wird damals in seinem Haus niedergeschlagen, stirbt zwei Monate später im Krankenhaus. 2014 wird der Prozess aber neu aufgerollt. Gsell widerruft ihr Geständnis und sagt, sie hätte sich damals nur deshalb auf den Deal mit der Staatsanwaltschaft eingelassen, um der Untersuchungshaft zu entgehen. Die wahren Täter werden verurteilt.
Und jetzt noch mal darüber zu sprechen? Findet Tatjana offenbar wenig erfreulich. „Man muss da doch auch mal mit abschließen. Immer wieder drauf auf die alte Scheiße. Sie hören nicht auf“, faucht Gsell.
Da war es dann doch ganz angenehm, dass die restlichen Camper beim normalen Dschungel-Wahnsinn blieben. Nennenswert:
Die Dschungelprüfung:
Auf Jenny Frankhauser und
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wartete das muntere Spielchen „Termi(e)ten, kaufen, wohnen“. Jenny musste sich in ein dunkles, dreckiges Loch voller Kakerlaken und Mehlwürmer legen, während Matthias Sterne suchen muss, um Jenny zu befreien.
Was gut klappte: Matthias hat alle Sterne gefunden, Jenny das Kriechgetier tapfer über sich krabbeln lassen. Nicht so gut war, dass das alles zu lange dauerte und Jenny am Ende den Ausgang nicht fand („Ich kriege gleich eine Panikattacke“).
Ergebnis: Prüfung versemmelt.
IBES 2018: Die besten Zitate aus dem Dschungelcamp
Der Ausraster des Tages:
Kam direkt im Anschluss von Matthias Mangiapane. Dem passte das mit der erfolglosen Dschungelprüfung nicht wirklich. „Diese Scheiße da! Ich habe dreihundert Prozent gegeben. Es war eng, es war dunkel, es waren Drecksviecher, es hat gestunken wie die Pest und Ich habe alle Sterne gesammelt!“
Klingt so, als entsteht da eine ganz verschworene Gemeinschaft...
Der Mimimi-Moment des Tages:
Kam von Dauergrinsekatze Sydney Youngblood. Er musste im Dschungeltelefon heulen. „Ich habe meine Frau verlassen ohne Tschüss zu sagen. Ich hatte keine Chance, sie in den Arm zu nehmen. Ich fühle mich schlecht.“
Er redete dabei allerdings nicht über ein tragisches Ableben oder eine Trennung. Es ging nur um die Abreise ins Camp. Wie macht er das bloß, wenn er mal alleine einkaufen muss?
(ba)