Manchester/London. Die britische Regierung hat Besitztümer des Russen Roman Abramowitsch eingefroren. Der FC Chelsea kämpft deshalb mit großen Problemen.

Humor ist immer ein gutes Mittel in schwierigen Zeiten, das weiß auch Thomas Tuchel. Als der Trainer des FC Chelsea kürzlich gefragt wurde, wie der Londoner Verein die Anreise zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim OSC Lille an diesem Mittwoch zu bestreiten gedenke, brachte Tuchel seine Zuhörer zum Lachen. Sein letzter Stand sei, dass die Mannschaft fliegen werde, wie gewohnt. Er sei aber auch bereit, seine Fußballer persönlich zum Spielort zu befördern: "Zur Not fahre ich einen Siebensitzer. Ernsthaft. Das mache ich."

Der Einsatz des Trainers als Chauffeur war dann doch nicht nötig, Chelsea konnte wie geplant mit dem Flugzeug nach Frankreich reisen, übrigens mit einem 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel im Gepäck. Dass Tuchel sich zuletzt allerdings mit Fragen zur Logistik befassen musste, hat einen ernsten Hintergrund. Als Reaktion auf Russlands Überfall auf die Ukraine hat die britische Regierung Chelseas russischen Besitzer Roman Abramowitsch sanktioniert und als Begründung dessen Nähe zu Wladimir Putin angeführt, die Abramowitsch bestreitet. Die Besitztümer des Rohstoff-Milliardärs im Vereinigten Königreich wurden eingefroren. Neben Londoner Luxus-Immobilien gehört dazu auch der amtierende Champions-League-Sieger und Klub-Weltmeister Chelsea.