Berlin. Für ihre Kinder erhalten Eltern in Deutschland Kindergeld. Doch was, wenn es nicht wie erwartet gezahlt wird? Was Sie dann tun können.

Das Kindergeld ist dazu gedacht, Eltern finanziell bei der Erziehung ihrer Kinder zu entlasten. Gerade für einkommensschwache Familie kann das eine wichtige Hilfe sein, um die hohen Kosten, die Kinder mit sich bringen, zu begleichen. Egal ob Schulbücher, Spielsachen oder Kleidung: All das kann schnell teuer werden. Umso wichtiger ist die Unterstützung durch den Staat.

Kindergeld wird nicht gezahlt: Mögliche Gründe

Doch was ist, wenn das Geld nicht wie erwartet gezahlt wird? Immer wieder kommt es vor, dass die Familienkasse das Kindergeld nicht auszahlt, obwohl Personen bezugsberechtigt sind. Meist ist das der Fall, wenn diese Berechtigung erneut nachgewiesen werden musste.

Denn wenn Kinder volljährig werden oder einen neuen Ausbildungsabschnitt, etwa ein Studium, beginnen, wird das Kindergeld nicht automatisch weiter gezahlt. Vielmehr müssen die Empfänger, meist die Eltern, nachweisen, dass sie noch ein Recht auf die staatliche Unterstützung haben. Dabei kann es zu Problemen kommen.

Diese liegen meistens darin begründet, dass der Familienkasse nötige Unterlagen fehlen. Zwar erhalten Empfänger einen Fragebogen, wenn überprüft wird, ob die Voraussetzungen für eine Zahlung noch erfüllt werden. Doch mitunter bleibt dieser liegen und wird nicht fristgerecht – oder nicht mit den verlangten Unterlagen – zurückgeschickt. Ist das der Fall, stellt die Familienkasse die Zahlung ein. Meist meldet sie sich aber vorher und bittet nochmals um die entsprechenden Dokumente.

Kindergeld: Verzögerungen bei der Familienkasse nicht ausgeschlossen

Aber auch bei der Kasse selbst kann es zu Fehlern kommen. Wie die "Hessisch/Niedersächsische Allgemeine" berichtet, kam es vor einigen Jahren bei der Familienkasse Hessen zu Verzögerungen. Der Grund: Während der Sommerferien hatten besonders viele Eltern ihre Fragebögen zurückgeschickt, weil die Kinder im Herbst in eine neue Ausbildung starteten. Gleichzeitig waren aber viele Mitarbeiter im Urlaub – und die Bescheide stauten sich.

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Ein weiterer Grund für das Ausbleiben des Kindergeldes ist recht banal: So manche Eltern vergessen in der Hektik, die eine Geburt mit sich bringt, den Antrag auf Kindergeld auszufüllen. Dadurch erfährt die Kindergeldkasse nicht von der Geburt und kann deshalb auch keine Auszahlung in die Wege leiten. Ähnliche Probleme können entstehen, wenn der Antrag oder der zuvor erwähnte Fragebogen falsch oder unleserlich ausgefüllt wurden.

Was tun, wenn das Kindergeld nicht gezahlt wird?

Doch was können Eltern oder andere Kindergeld-Berechtigte tun, wenn die Zahlung eingestellt wird? Zunächst sollte man in diesem Fall überprüfen, ob man womöglich vergessen hat, die nötigen Dokumente bei der Familienkasse einzureichen. Ist man der Überzeugung, dass das der Fall ist, ist ein Anruf dort der nächste Schritt. Welche Familienkasse für Sie zuständig ist, können Sie entweder auf Ihrem Kindergeldbescheid oder auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit herausfinden.

Meist können die Probleme durch das Gespräch gelöst werden. Wurde die Auszahlung des Kindergeldes fälschlicherweise eingestellt, zahlt die Familienkasse das entgangene Geld auch rückwirkend. (nfz)