Köln. Obwohl er nicht die meisten Punkte hatte, setzte sich Ex-Fußballer Gíslason gegen seine Konkurrenten im „Let’s Dance“-Finale durch.

So stark ist das Finale bei „Let’s Dance“ wohl noch nie gewesen: Nicolas Puschmann, Rúrik Gíslason und Valentina Pahde tanzten am Freitagabend um den Titel „Dancing Star“ – und boten bravouröse Performances. Obwohl „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Darstellerin Pahde insgesamt die höchstmögliche Punktzahl für ihre drei Tänze bekam, gewann ihr Konkurrent Rúrik Gíslason.

Drei Tänze mussten jeweils im Finale von den Paaren getanzt werden: ein Lieblingstanz, ein von der Jury ausgewählter Tanz und einen Freestyle. Schon mit dem Jive zu „Don’t Worry, Be Happy“ von Bobby McFerrin begeisterte der isländische Ex-Fußballer. „Das war bombastisch“, sagte Jurorin Motsi Mabuse. 30 Punkte gab es dafür von der Jury.

Rúrik Gíslason und Tanzpartnerin Renata Lusin feiern ihren Sieg bei „Let’s Dance“.
Rúrik Gíslason und Tanzpartnerin Renata Lusin feiern ihren Sieg bei „Let’s Dance“. © Andreas Rentz/Getty Images

„Let’s Dance“: Tango bereitet Gíslason Kopfschmerzen

Einen Punkt weniger bekam der Jurytanz, einen Tango. „Tango ist ein bisschen Kopfschmerz für mich“, hatte Gíslason noch vorab gesagt. Doch selbst Joachim Llambi war am Ende überzeugt und kritisierte die Musikauswahl beim letzten Tango des Paares: „Letztes Mal war die Musik gruselig. Diesmal konntet ihr wirklich tanzen“, so der 56-Jährige.

Mit dem Freestyle brachte Gíslason gemeinsam mit seiner Tanzpartnerin Renata Lusin Motsi Mabuse sogar zum Weinen. „Ich habs gleich wieder“, versprach die 40-Jährige. Der Ex-Fußballer hatte den hammerschwingenden Gott Thor verkörpert. „Rurik, die Naturgewalt“, konnte sich Moderator Daniel Hartwich einen Kommentar nicht verkneifen. „Es hat sich angefühlt wie ein super Abschluss“, so Mabuse. Dem stimmte Llambi zu: „Dieser Tanz war wie eine Abschlussfeier von uns allen.“ Insgesamt bekam der Ex-Profifußballer 89 von 90 möglichen Punkten – und damit einen Punkt weniger als Valentina Pahde.

Manipulationsvorwürfe: Stimmen verwechselt beim Zuschauervoting

Für Entsetzen bei den Zuschauenden sorgte zeitweise eine Telefonansage bei dem Voting: Rief man für Gíslason an, meldete sich eine Bandansage von Valentina Pahde. Das sorgte für Irritationen, ob die Anrufe auch richtig gezählt wurden. „Uns haben diverse Beschwerden erreicht, dass wenn man für Rúrik Gíslason heute Abend abstimmt, man hin und wieder mal die Stimme von Valentina hört. Wir haben das überprüft.“ Es läge tatsächlich nur an einem Audiofile, das falsch zugeordnet ist. „Alle Anrufe die heute eingegangen sind, sind korrekt gezählt worden.“

Die wenigsten Punkte bekam an diesem Abend Nicolas Puschmann gemeinsam mit seinem Tanzpartner Vadim Garbuzov. Der ehemalige „Prince Charming“ war trotz guter Leistung bereits ausgeschieden, weil zu wenig Zuschauer für ihn angerufen hatten. Als sich Ilse DeLange so schwer verletzte, dass sie nicht weitertanzen konnte, bekam der 30-Jährige die Möglichkeit, wieder zurück in die Show zu kommen.

Valentina Pahde und Valentin Lusin tanzen im „Let’s Dance“-Finale eine Mischung aus Slowfox, Quickstep und Charleston.
Valentina Pahde und Valentin Lusin tanzen im „Let’s Dance“-Finale eine Mischung aus Slowfox, Quickstep und Charleston. © Andreas Renz/Getty/POOL/dpa

„Let’s Dance“: Das erste männliche Tanzpaar der Show

Seine Auftritte nutzte er für ein politisches Statement: „Geschlechter sind völlig egal. Es kommt auf das Gefühl, das Tanzen, das Herz an“, erklärte seine Mutter, was ihrem Sohn wichtig sei. Nicolas Puschmann und Vadim Garbuzov sind das erste männliche Tanzpaar bei der „RTL“-Show. Schon 2011 hatte Garbuzov bei dem österreichischen Pendant mit einem männlichen Partner getanzt. Zehn Jahre später war es dann auch in Deutschland soweit und gab im Finale 85 von 90 Punkten.

Somit lagen die drei Paare nach der Jury-Wertung alle nah beieinander: Auf Platz eins Valentina Pahde, Rúrik Gíslason auf Rang zwei und zu guter Letzt Nicolas Puschmann an dritter Stelle. Schon nach seinem ersten Tanz verkündete Gíslason: „Ich bleibe in Deutschland – forever!“ Er suche jetzt eine Wohnung und wolle in seine Heimat Island nur noch zum Urlaub zurückkehren. Vielleicht davon zusätzlich euphorisiert, riefen die meisten Zuschauer für ihn an, sodass der 33-Jährige schlussendlich den Pokal vom Vorjahressieger Luca Hänni entgegennehmen durfte.

"Let's Dance" - So liefen die vergangenen Folgen