Berlin. Am Montag haben die Länder-Chefs mit Angela Merkel über Corona-Impfungen beraten. Im Anschluss trat die Kanzlerin vor die Presse.

  • Bei den Beratungen von Bund und Ländern am Montag ging es um Freiheiten für Corona-Geimpfte und Genesene
  • Auch die Impfreihenfolge war Thema bei den Beratungen
  • Lesen Sie hier, was beschlossen wurde und was Kanzlerin Angela Merkel bei der Pressekonferenz sagte

An diesem Montag haben Bund und Ländern bei einem Corona-Impfgipfel unter anderem über Lockerungen für Geimpfte und Genesene sowie das Ende der Impf-Priorisierung beraten.

Nachdem die Beratungen gegen 15 Uhr starteten, traten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bereits kurz vor 18 Uhr vor die Presse – ein vergleichsweise kurzer Gipfel. Doch trotz einiger Streitpunkte haben sich Bund und Länder geeinigt: Die Impfpriorisierung soll spätestens im Juni aufgehoben werden.

Zudem sollen Corona-Geimpfte und -Genese künftig mehr Freiheiten bekommen. Sie müssen dann etwa beim Einkaufen oder beim Friseurbesuch keinen negativen Corona-Tests vorlegen müssen, wie Kanzlerin Angela Merkel in der Pressekonferenz sagte. Bevor diese Änderungen in Kraft treten, müssen Bundestag und Bundesrat. So ist es im im Infektionsschutzgesetz festgelegt.

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Impfgipfel: Merkel und Söder sprechen von "Hoffnungs-MPK"

Während man von den anderen Gipfeln eine eher gedrückte Stimmung gewöhnt ist, wirkten Kanzlerin Merkel und der bayerische Ministerpräsident hoffnungsvoll. Söder sagte mit Blick auf die rasch steigenden Impfzahlen: "Das war heute eine Hoffnungs-MPK." Merkel stimmte dem zu: "Es war eine MPK der Hoffnung."

Pressekonferenz: Keine schnelle Rückkehr zur Normalität

Das weitere Vorgehen ziele darauf ab, "die Einschränkungen möglichst gering zu halten", sagte Merkel. "Das oberste gesellschaftliche Ziel ist, allen Menschen alle Lebensmöglichkeiten, sprich Grundrechte, und alle Nutzungen ihrer bekannten Lebensmöglichkeiten schnell wiederzugeben", sagte sie.

Merkel fügte hinzu: "Das, was jetzt die über ein Jahr andauernde Pandemie an gesellschaftlichen Wirkungen mit sich gebracht hat, das ist ja ohne Beispiel seit Ende des Zweiten Weltkriegs." Die Einschränkungen seien "schon gewaltig", sagte sie. Eine vollständige Rückkehr zur Normalität werde aber "so schnell nicht gehen", sagte Merkel weiter. "Wir werden mit diesem Virus noch eine ganze Weile leben müssen."

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Merkel verwies zwar darauf, dass derzeit "noch ein relativ kleiner Teil" der Bevölkerung vollständig geimpft sei. Das Tempo der Impfungen beschleunige sich aber erheblich. Trotzdem mahnt sie: "Wir werden in eine Übergangsphase kommen, die auch nicht einfach ist", sagte Merkel. Selbst wenn 50 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, bestehe "immer noch ein erhebliches Risiko für unser Gesundheitssystem".

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums haben bis Sonntag knapp sechs Millionen Menschen in Deutschland zwei Impfdosen erhalten, sie gelten damit als vollständig geimpft. Insgesamt 19,5 Millionen Menschen haben mindestens eine Impfung erhalten. Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut bei 2,9 Millionen.

(dpa/bef/lhel)