Berlin. Bisher erreichte die “Dschungelshow“ nicht das Niveau des “Dschungelcamps“. Aber nun erobert Bea Fiedler die Trash-Herzen im Sturm.

Auf Instagram sieht man eine schimpfende Bea Fiedler. Die Augen sind etwas zu dick mit schwarzem Kajal umrahmt, die Haare etwas zu blond gefärbt und sie freut sich. Yes! Endlich treten bei der diesjährigen "Dschungelshow" Verhältnisse zutage, wie man es aus den letzten 15. Staffeln "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" gewohnt ist. Aber am Ende ist es (zu großen Teilen) einfach nur traurig.

Ja, die zweite Dreiergruppe, die im Tiny House näher zusammenrücken darf, ist lauter, wilder, trink- und rauchsüchtiger als die erste. Blau und Rot sind ihre Farben. Aber ist sie auch besser? Lesen Sie hier: "Dschungelshow": Einzug von Gruppe 2 beginnt mit Nasenbluten

Nachdem Mike Heiter und Zoe Salome Saip von den Zuschauern eine Runde weiter telefoniert worden sind und Frank Fussbroich die Heimreise antreten musste, bezogen vorgestern drei neue Camper das 18 Quadratmeter große Tiny House:

  • Lars Tönsfeuerborn: ehemaliger Prince-Charming-Gewinner
  • Lydia Kelovitz: DSDS-Stimmchen und Wrestlerin
  • Bea, die „heiße Kartoffel“, Fiedler: ehemaliger Softporno-Star und Model

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"Dschungelshow": Fiedler liefert pures Trash-Gold

Fiedler sieht man schon in den ersten zehn Minuten taumeln, wüten und weinen. Zuerst fehlen Tabak und Hülsen. Dann nur die Hülsen. Sie erklärt, dass sie zwischen sechs und zehn Uhr morgens schon 20 Zigaretten rauche. Dazu muss Dr. Bob nicht schwungvoll angelaufen kommen, wir wissen auch ohne ihn: Gesund ist das nicht.

Natürlich sind Fiedlers Auftritte zum Teil pures Trash-Gold. Sie beleidigt oder ist beleidigt, hält sich singend die Ohren zu, wenn sie keinen Bock hat, sich mit Lars Tönsfeuerborn zu unterhalten, und gibt Lydia Flirt-Tipps, damit diese Dr. Bob, ihre große Liebe, um den Finger wickeln kann.

Auf Twitter wird Bea Fiedler gefeiert. Anredo schreibt: „Wer nicht für Bea anruft, hat Trash-TV nie geliebt.“ Bea Fiedler selbst twittert zu einem Bild von 1991: „Das Dschungelcamp ist schon in Sichtweite!“

Dschungelcamp: Weiteres zum Thema

Aber will man das wirklich sehen? Will man wirklich wissen, wie weit die emotionale Entgleisung Fiedlers im australischen Dschungel geht? Zwei Tagen im nordrhein-westfälischen Tiny House reichen ja schon aus, um Wut- und Weinanfälle mit einer Regelmäßigkeit zu entzünden, wie es sonst nur bei Raketen während des Silvesterfeuerwerks geschieht.

Auch dass Bea zwischendurch von den guten alten Zeiten erzählt, in denen sie laut eigener Aussage alles erlebt habe, was man in ihrer Branche erleben kann, macht das Gesehene nur trauriger. Direkt danach schlägt sie nämlich ohne große Mühe den Schlenker zum Sozialamt. „Ich bin nicht traurig“, schluchzt sie im Dschungeltelefon. „Ich weine nur, weil ich niemals mehr dahin zurückkann.“ Fast möchte man sie in den Arm nehmen.

Als Aufheiterungsversuch zaubert RTL einen echten Dschungelprüfungsklassiker hervor, den die drei ungewollt komödiantisch meisterten. Beim „Großen Preis von Hürth Efferen“ müssen sie in einem kleinen Wägelchen einen schlängeligen Parcours durchqueren, selbstverständlich mit einigen Handicaps. Fahrer Lars bekommt eine Augenbinde, Lotsin Lydia wird der Mund verklebt, sie kann die Richtungen also nur zeigen. Bea spielt die Vermittlerin zwischen den Beiden. Zusätzlich zu ihrer Rechts-Links-Schwäche kann sie dank schwerer Ohrenschützer nichts hören.

Bea als Navi: "Zurück, komm, straight, leicht-gerade-links“

Bea Fiedler hat in kürzester Zeit die Herzen der Trash-Fans von RTLs
Bea Fiedler hat in kürzester Zeit die Herzen der Trash-Fans von RTLs "Dschungelshow" erobert. © TVNOW / Stefan Gregorowius | TVNOW / Stefan Gregorowius

Dabei funktionieren Lydia und Bea gemeinsam in etwa so gut wie ein kaputtes Navi, dass Lars nur alle paar Kilometer eine äußerst vage Wegbeschreibung ausspuckt. „Du sollst jetzt irgendwie rechts. Zurück sagt sie. Komm, komm. Schmale Gasse und dann geradeaus, Straight. Leicht-gerade-links.“

Irgendwann verstummt Bea ganz, bleibt ihrer Überzeugung nach aber unglaublich aussagekräftig: „Kann ich geradeaus fahren?“ „Weiß ich nicht.“ Einfallsreicher ist Bea, wenn Lars gerade nicht in der Nähe ist: Bei einem ihrer Wutausbrüche erfindet sie zufällig die Bezeichnung Larsch. Lars plus … Sie wissen schon.

Die Erwiderung von Lars(ch) fällt um einiges zahmer aus. Bea sei für ihn ein abgehalftertes Schabrackentapir aus den 80er-Jahren. Das geht nicht so leicht von der Zunge und ist trotz des Wortes Schabracke gar keine Beleidigung, sondern ein Tier. Trotzdem beweist Lars, dass er Arsch in der Hose hat und nicht alles auf sich sitzen lässt. Seine Ich-bin-so-wie-ich-bin-Mentalität wird belohnt. Aktuell ist er auf Platz 1 des Zuschauervotings und wäre damit eine Runde weiter. Bea übrigens auch. Sie landet auf Platz 2 und freut sich darüber sehr.

"Dschungelshow" - Das passierte in den vergangenen Folgen