Berlin. Beim „Tauschkonzert“ auf Vox steht wieder einmal Michael Patrick Kelly im Fokus – und erzählt vom Ausstieg aus dem Familienprojekt.

Auch in Folge 7 und damit schon zum dritten Mal steht Michael Patrick Kelly im Mittelpunkt bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“. Wie Phoenix sei Kelly aus der Asche gestiegen, beschreibt Jan Plewka die Karriere des Iren. Kelly sieht „Sing meinen Song“ als „dritte Phase meines Lebens als Solo-Künstler“.

Getreu seinem Lebensmotto „Erwarte nichts, aber sei bereit für alles“ habe er sich auf die neue Staffel eingelassen und seine „Sing meinen Song“-Family erweitert. Passenderweise eröffnet Lea den Abend mit „Friends are Family“. Ein Song, den Kelly geschrieben hat, als er feststellte, dass es Freunde gibt, die ihm näher sind als seine Familie“, schiebt er gleich nach.

Mit einer deutsch-englischen-Version, die viel besser klingt, als man bei der Ankündigung des Sprachen-Mix erwartet, sorgt Lea für einen gelungenen Auftakt, an den Jan Plewka mit seiner Version von „A Little Faith“ perfekt anknüpft.

Selbst Kelly hält diese sehr mystische Version für die bessere und möchte sie für seine nächsten Konzerte adaptieren. Dass es 2020 kaum Konzerte geben wird, wussten die Musiker in Südafrika noch nicht – schließlich war der Dreh kurz vor der Ausbreitung des Coronavirus.

„Sing meinen Song“: Michael Patrick Kelly spricht über Ausstieg aus Kelly Family

Aus der Musik sei zu viel Druck geworden, erzählt Kelly von der Zeit, als er bei dem Familienprojekt Kelly Family ausstieg. „Das Business hat meine Kreativität erstickt.“ Er habe sich gesorgt, dass er das Vermächtnis der Eltern mit seinem Ausstieg zerstöre. Doch am Ende habe sich die Entscheidung richtig angefühlt.

„Ich habe mich bewusst gegen das Revival entschieden“, erklärt der 42-Jährige. Er wollte keine Zeit mit alten Songs und Nostalgie verbringen und lieber im Hier und Jetzt sein. „Ich verzichte lieber auf den großen Erfolg und das Geld und entwickle mich dafür weiter.“ Ein Satz, der nach einem Seitenhieb gegen seine Geschwister klingt.

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Mit „Little Giants“ sorgt Rapper MoTrip wieder einmal für einen der musikalischen Höhepunkte des Abends. „Ich hab‘ den englischen Text erstmal genommen und weggeworfen“, verkündet MoTrip. Dafür gibt’s ein Sample von Kellys Stimme. „Die große Welt ruht auf den Schultern der Kleinen, während wir all die Schuld von uns weisen“ ist nun der Chorus dieser Beat- und Synthesizer-lastigen Version, die den kleinen Helden des Alltags dankt.

Heiliger Moment bei „Sing meinen Song“

Der zweite Höhepunkt, der mit einer Kalimba als „bester Song des Abends“ belohnt wird, ist Ilse DeLanges Version von „Holy“. Als Kelly hört, dass die Country-Sängerin sich diesen Song ausgesucht hat, schnappt er nach Luft. „Holy“ sei der erste Song, den er nach seinem Inspirationsloch geschrieben habe – im Keller des französischen Klosters, in dem er rund sechs Jahre lebte.

Der Song sei ein Dankgebet, das er oft am Ende seiner Konzerte singe. „Holy ist ein heiliges Werk, das man mit weißen Handschuhen anfassen muss“, gibt sich Kelly sehr überzeugt von seiner Nummer. Doch DeLange gelingt es offensichtlich, den Ansprüchen Kellys gerecht zu werden. Mit gefalteten Händen beginnt sie ihre sehr emotionale, schlicht schöne Interpretation.

„Das war eine der schönsten Sachen, die ich jemals gehört habe“, meint Mo. Kelly beschreibt es als einen der heiligsten Momente, den er in Südafrika erlebt habe.

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„Sing meinen Song“: Für Michael Patrick Kelly war es die „unnormalste Staffel“

Zum Abschluss liefern Max Giesinger und Nico Santos zwei Songs, die absolut in ihr Schema passen. Giesinger bedient den Stadionrock und hat wohl mit „Requiem“ – eine Erinnerung an all die Künstler, die schon jung verstorben sind – einen seiner stärksten Auftritte in Südafrika.

Santos sorgt mit Michael-Jackson-Moves und einer Funk-Version von „Et voilà“ für den passend energetischen Abschluss und empfiehlt sich mit seinen Moderationskünsten als Gastgeber für die nächste Staffel.

„Das war für mich die unnormalste Staffel, die ich erlebt habe“, ist Kellys Urteil. Mit der Einführung des Wortes „unnormal“ hat Lea zuvor einen echten Evergreen etabliert, der wohl auch bei der letzten Sendung der Staffel, den Duetten, nicht unerwähnt bleiben wird.

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