Wolfsburg. Die Chancenverwertung war nach dem 1:1-Patzer in Leverkusen und vor dem Liga-Hit in der VW-Arena gegen die Eintracht ein Thema.

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg präsentieren sich am Sonntag (14 Uhr, live bei MagentaSport und Dazn) erstmals in der laufenden Bundesliga-Saison wieder auf der größten Bühne, die Wolfsburg zu bieten hat. Sie spielen ihr Topspiel gegen Verfolger Eintracht Frankfurt in der Volkswagen-Arena. 7500 Tickets waren bis Freitag verkauft, und es geht im ersten Heimspiel des Jahres und nach dem VfL-Patzer in Leverkusen darum, den Anschluss an Spitzenreiter Bayern München zu halten.

Für VfL-Coach Stroot war die Chancenverwertung in Leverkusen „eher a-typisch“

Die Bayern können am Samstag schon vorlegen, spielen beim 1. FC Köln. In der VW-Stadt ist man sich sicher, dass das 1:1 in Leverkusen ein Schuss vor den Bug war, der sich nicht wiederholt. Vor dem Platzverweis gegen Marina Hegering, nach dem direkt der Ausgleich fiel, hatten die Wolfsburgerinnen zahlreiche Topchancen ausgelassen. „Wir hatten in der ersten Hälfte vier Hundertprozentige, aus denen wir im Normalfall zwei oder drei Tore machen. Es war eher a-typisch, dass wir so einen Tag erwischt haben“, sagt VfL-Coach Tommy Stroot, gerade mit Blick auf eine extrem torhungrige Wintervorbereitung (25:0 Tore in vier Testspielen).

Wir hatten in der ersten Hälfte vier Hundertprozentige, aus denen wir im Normalfall zwei oder drei Tore machen. Es war eher a-typisch, dass wir so einen Tag erwischt haben
Tommy Stroot, - Trainer der VfL-Fußballerinnen, über das 1:1 in Leverkusen

Im Training unter der Woche hat der Wolfsburger Trainer genau hingeschaut, wie seine Mannschaft reagiert und auch eine enorm intensive Sechs-gegen-sechs-Spielform eingebaut. Er sagt: „Das ist kein Faktor, der mir Sorgen bereitet. Tore zeichnen uns aus, und da waren wir in der Vorbereitung schon sehr gut unterwegs. Ich weiß, dass uns so etwas nicht zwei Mal passiert.“

Wolfsburg gegen Frankfurt: Offensivstärke trifft auf Offensivstärke

Gleichwohl rechnet er mit einem starken Gegner. Die Eintracht um VfL-Leihgabe Pia Wolter war zwar mit zwei Niederlagen in die Liga gestartet (unter anderem das 2:4 gegen den VfL im Hinspiel), hat sich dann aber national trotz der Mehrfachbelastung gefangen und keine weitere Niederlage kassiert. Frankfurt sei „viel unterwegs, mit und ohne Ball und sehr unberechenbar“, findet Stroot, der daraus schließt: „Darauf können wir uns auch freuen: Es treffen zwei offensivstarke Mannschaften aufeinander, ein 4:2 ist wieder ein realistisches Ergebnis, denn beide Teams wollen offensiv spielen. Und da steckt auch ein gewisses defensives Risiko drin.“

Bei Kathrin Hendrich sieht‘s für Sonntag gut aus

Um das zu minimieren, möchte der VfL-Trainer in seiner Defensive so wenige personelle Änderungen wie möglich vornehmen. Ganz wird das nicht gehen, schließlich fehlt Hegering Gelb-Rot-gesperrt, Camilla Küver (muskuläre Probleme) ist für ein Duell gegen ihren Ex-Klub noch kein Thema. Dafür wird Kathrin Hendrich es sein. Die Nationalverteidigerin war wieder komplett im Training dabei. „Grundsätzlich ist Kathy verfügbar, und sie hat auch einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir waren nach der längeren Ausfallzeit positiv überrascht, wie sie gleich wieder drin war.“ Ob es gleich für die Startelf reicht, werden Stroot und sein Team allerdings erst noch entscheiden.

Die VW-Arena-Bilanz des Trainers ist dabei positiv: In sechs Spielen im großen Wolfsburger Stadion seit dem Frühjahr 2022 gab‘s vier Siege (zwei in der Liga, zwei in der Champions League) sowie zwei weitere Unentschieden in der Königsklasse. Stroot sagt: „Für uns ist es extrem wichtig, immer wieder in der Arena zu spielen. Das ist ein wahnsinnig wichtiger Faktor im Bereich der Professionalisierung.“