Wolfsburg. Die Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg geben den Sieg bei Bayer 04 spät aus der Hand. München kann am Montag vorbeiziehen.

Dieser Patzer könnte den Erstliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg teuer zu stehen kommen. Durch das 1:1 am Sonntagnachmittag bei Bayer 04 Leverkusen könnte Konkurrent FC Bayern München die Wölfinnen von Platz 1 der Tabelle vertreiben. Die Münchnerinnen spielen erst am Montagabend (19.30) daheim gegen den SC Freiburg.

Popp bring VfL-Fußballerinnen in Führung

Der VfL war im Rheinland zunächst durch Führungsspielerin Alexandra Popp per tollem Kopfball in Führung gegangen (37.), hatte es dann trotz bester Einschussmöglichkeiten aber verpasst nachzulegen. „Wir müssen uns belohnen“, haderte Wolfsburgs Cheftrainer Tommy Stroot im Hinblick auf das, was dann passierte. In der 72. Minute sah die zuvor starke Verteidigerin Marina Hegering die gelb-rote Karte, weil sie gegen Bayer-Stürmerin Nikola Karczewska im Liegen unglücklich nachstocherte. Und es kam noch bitterer: Aus dem daraus resultierenden Freistoß besorgte Emilie Bragstad per Schienbeinroller den Ausgleich (73.).

Im Hinspiel hatte es gegen die Leverkusenerinnen einen souveränen 3:0-Erfolg durch Tore von Lena Oberdorf, Lena Lattwein und Sveindis Jonsdottir gegeben. Diesmal verpasste die eingewechselte Joelle Wedemeyer per Lattenkracher in der Nachspielzeit das Happy End in Unterzahl vor 1755 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion.

Insofern sprach auch die Enttäuschung aus Stroot. „Der Platzverweis und der Freistoß danach waren ein Schlüsselmoment, der das Spiel in eine andere Richtung kippen lässt. Davor hatten wir viel Kontrolle“, sagte der Trainer und schob hinterher: „Wir hätten früher auf 2:0 oder 3:0 stellen müssen.“ Trotzdem habe sein Team in Unterzahl mit viel Klarheit gespielt und sei nicht wild oder zu emotional geworden. Das half am Ende nichts, deswegen sagte der 35-Jährige trotz der aus seiner Sicht ordentlichen Leistung: „Es tut extrem weh, dass wir hier zwei Punkte zu wenig mitnehmen.“

Frankfurt fordert Wolfsburg am nächsten Sonntag

Die Wolfsburgerinnen mussten nach fünf Siegen in der Liga am Stück erstmals wieder einen Rückschlag hinnehmen. Und mit dem Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten Eintracht Frankfurt (Sonntag, 14 Uhr, Aok-Stadion) steht die nächste schwierige Aufgabe bevor. Wenn der VfL, der in dieser Saison den Einzug in die Champions-League-Endrunde verpasste, die Chance auf zwei Titel aufrechterhalten will, muss er noch abgezockter werden. Das direkte Duell mit den Bayern Ende März wird wohl wie so oft Einfluss darauf haben, ob Stroot und sein Team am Ende der Spielzeit ein positives Fazit ziehen können.

Noch ist der VfL ja Tabellenführer, wie auch Stroot betonte. „Aber es liegt für den Moment nicht mehr in unserer Hand.“

VfL: Frohms - Wilms, Hegering, Janssen, Rabano (82. Wedemeyer) - Huth, Oberdorf (82. Brand), Hagel (74. Lattwein) - Jonsdottir (64. Endemann), Popp (64. Kalma), Pajor.