Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg geht nicht in Bestbesetzung ins Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga gegen München. Die Anreise ist für Fans erschwert.

Sind Alexandra Popp und Ewa Pajor einsatzbereit fürs Gipfeltreffen? Die Frage beantwortete Tommy Stroot mit einem klaren Jein. Der Trainer des VfL Wolfsburg kann zwar im „Endspiel“ um die deutsche Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga der Frauen gegen den schon vier Punkte enteilten Spitzenreiter Bayern München wieder auf Pajor setzen. Popp trainierte jedoch auch am Freitag noch nicht wieder mit der Mannschaft und sitzt nur auf der Tribüne, wenn am Samstag um 17.45 Uhr (live in der ARD) in der VW-Arena der Anpfiff ertönt. 22.500 Zuschauer werden erwartet.

Stroot lamentiert deshalb aber nicht groß herum. „Wir wollen bei ,Poppi‘ kein Risiko eingehen“, erklärt er und freut sich lieber darüber, dass er immerhin eine seiner Top-Angreiferinnen zurückbekommt. Beide Spielerinnen waren am Knie verletzt. Pajor jedoch konnte die jüngsten Einheiten schon wieder komplett mit der Mannschaft absolvieren. Klar, dass sich der Trainer bei der Aufstellung nicht in die Karten gucken lässt. Pajors Rückkehr verbreitere jedoch den Kader entscheidend, sodass der VfL in jedem Fall eine weitere Offensiv-Akteurin von hoher Qualität von der Bank bringen könne.

Dem VfL Wolfsburg fehlt ein Spielerinnen-Trio

Neben Popp fallen weiter Lena Lattwein (operativer Eingriff am Knie-Schleimbeutel), Tabea Sellner (Schwangerschaft) und Rebecka Blomqvist (nach Kreuzbandriss im Aufbautraining) aus. Verlassen hat hingegen Winter-Zugang Diana Nemeth nach überstandenen muskulären Problemen das VfL-Lazarett.

Über die Bedeutung des Duells – erst recht nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Hoffenheim – hat Stroot seine Schützlinge im Vorfeld nicht extra unterrichten müssen. Es ist die vermutlich letzte Chance der Grün-Weißen, noch einmal in den Titelkampf zurückzufinden. „Wir wollen als Sieger vom Platz gehen. Wir haben die Möglichkeit, die Liga noch einmal spannend zu machen. Es sind danach noch einige Spieltage zu absolvieren, an denen noch viel passieren kann.“ Aufs Thema Druck geht er gar nicht erst groß ein. „Wir freuen uns auf das Spiel in der VW-Arena“, sagt er stattdessen und hofft auf die stimmungsvolle Kulisse. „Wir wissen, dass wir die Tribünen, aber auch die Tribünen uns beflügeln können.“

Wolfsburgs Trainer Stroot reagiert gelassen auf Bayern-Sticheleien

Die Sticheleien aus München lassen ihn kalt. So auch die Forderung von Bayern-Präsident Herbert Hainer, der von seinen Münchnerinnen die „Wachablösung“ des VfL fordert. Stroot entgegnet gelassen: „Ich weiß, dass Wolfsburg gegen München das Top-Spiel der Frauen-Bundesliga und ein spannendes Rennen bleiben wird.“

Damit das auch für das aktuelle Duell gilt, muss sich sein Team steigern. Im Hinspiel waren die Wölfinnen mit dem 1:2 (Tore Klara Bühl und Linda Dallmann für München, Lena Oberdorf für Wolfsburg) noch gut bedient gewesen. Die Bayern hätten deutlich höher gewinnen können, vergaben reichlich Großchancen, darunter einen Elfmeter. Vor dem Rückspiel hatte VfL-Abwehrspielerin Kathy Hendrich im Interview mit unserer Zeitung daher bereits gefordert: „Wir müssen in Ballbesitz die Ruhe bewahren und die Räume suchen, die definitiv da sein werden. Defensiv müssen wir zudem kompakt stehen.“ Gutes Omen: Bayern gewann zuletzt am 5. Oktober 2008 (Endstand 5:1) in Wolfsburg.

Anreise zum Spiel nach Wolfsburg ist erschwert

Eine schwierige Aufgabe liegt nicht nur vor den Wölfinnen auf dem Platz. Auch die Anreise der Fans hat es unter Umständen in sich. Aufgrund eines Brückenabrisses ist die Braunschweiger Straße in Wolfsburg das gesamte Wochenende über in Höhe des Wolfsburger Theaters voll gesperrt. Die Sperrung betrifft den Bereich zwischen der Kreuzung Röntgenstraße und der Kreuzung Am Rotheberg/Theater-Parkplatz. Sie gilt sowohl für Autos und Busse als auch für Fahrräder sowie Fußgänger. Für den Verkehr direkt an der Baustelle gibt es in beide Richtungen ausgeschilderte Umleitungen. Wer über die Autobahn 39 anreist, sollte aber besser gleich über die Abfahrten Wolfsburg-West (zur Heinrich-Nordhoff-Straße) und über die Abfahrt auf die B188 bei Weyhausen fahren.

Betroffen von der Vollsperrung sind auch die WVG-Buslinien 202/222, 213, 218 und 230. Alle Linien können die Haltestelle Theater nicht anfahren. Stattdessen gibt es Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Haltestellen Heinrich-Heine-Straße, Congress-Park, Pestalozzischule, Kreuzkirche, Föhrenhorst, Stadtwaldstraße, Hochring, Sauerbruchstraße und Semmelweisring.