Wolfsburg. Dominique Janssens Weggang ist im Moment nicht mehr als eine „Wasserstandsmeldung“. Am Montagabend geht‘s gegen RB Leipzig.

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind mitten im Umbruch, vor allem in der Defensive wird der Klub in der kommenden Saison ein anderes Gesicht haben als aktuell. Felicitas Rauch ging schon im Winter in die USA, im Sommer wechseln Sechserin Lena Oberdorf und Innenverteidigerin und Co-Kapitänin Dominique Janssen. Noch nicht öffentlich ist, ob Marina Hegering in den Trainerstab wechselt oder weiter für die Wölfinnen aufläuft. Trainer Tommy Stroot ist aus verschiedenen Gründen trotzdem nicht bange, wie der VfL in der kommenden Saison im Defensivbereich aufgestellt sein wird.

Stroot-Lob für Camilla Küver und Sommerzugang Caitlin Dijkstra

Mit Camilla Küver hat er im eigenen Kader eine vielversprechende Spielerin in der Hinterhand. Auch wenn die ehemalige Frankfurterin nach Verletzungssorgen noch immer selten zum Zuge kommt, hält Stroot große Stücke auf sie, betonte zuletzt wieder: „Sie macht tolle Steps, und wir haben die Erwartungshaltung, dass sie weiter wachsen wird.“

Caitlin Dijkstra (links, im Duell mit Klara Bühl) spielt ab dem Sommer für den VfL Wolfsburg.
Caitlin Dijkstra (links, im Duell mit Klara Bühl) spielt ab dem Sommer für den VfL Wolfsburg. © dpa | Federico Gambarini

Und dann ist da noch die Personalie Caitlin Dijkstra. Auch die Dienste der Niederländerin hatten sich die Wolfsburgerinnen bereits im vergangenen Sommer gesichert, aber mit der Spielerin entschieden, dass sie noch ein weiteres Jahr Spielpraxis bei Twente Enschede und in der niederländischen Nationalmannschaft sammelt. Offenbar war das auch genau richtig so. „Es war sehr wahrscheinlich, dass sie ihren Weg in der holländischen Nationalmannschaft genauso geht“, so Stroot, der „in sehr regelmäßigem Austausch“ mit Bondscoach Andries Jonker ist, vor allem über die 25 Jahre alte Innenverteidigerin. Djikstra ist jeweils Stammspielerin.

Stroot hat riesigen Respekt vor Joelle Wedemeyer

Und dann war da in der vergangenen Woche auch noch die Vertragsverlängerung mit Joelle Wedemeyer, die aktuell auf der rechten Außenverteidiger-Position gegenüber Lynn Wilms die Nase vorne hat. „Ihre Anlage gefällt uns sehr gut, sie hat einen hohen Wert und entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter“, sagt Wolfsburgs Trainer. „Ich habe einen riesigen Respekt davor, dass sie immer wieder die Bereitschaft hat, sich weiterzuentwickeln. Viele andere Spielerinnen haben gar nicht die Geduld. Sie aber hat diesen unbändigen Willen, sich beim VfL durchzusetzen.“ Dafür weiß auch er: Es gebe für Wedemeyer einfachere Wege, regelmäßig in der Bundesliga aufzulaufen. Vielleicht mit Ausnahme des VfL und der Bayern wäre sie vermutlich bei allen anderen Klubs unangefochtene Stammspielerin.

Sie war nicht immer erste Wahl beim VfL, sucht aber immer wieder die Herausforderung: Joelle Wedemeyer, die ihren Vertrag in Wolfsburg zuletzt verlängert hat.
Sie war nicht immer erste Wahl beim VfL, sucht aber immer wieder die Herausforderung: Joelle Wedemeyer, die ihren Vertrag in Wolfsburg zuletzt verlängert hat. © dpa | Hendrik Schmidt

Und so beschäftigt den Trainer aktuell auch nicht die Frage, wie sehr der Weggang von Janssen nach der Saison schmerzen wird. Für den Moment sei es nicht mehr als „eine kleine Wasserstandsmeldung“, so der Trainer. „Wir werden bis zum 30. Juni gemeinsam alles investieren, um die Saison erfolgreich abzuschließen. Ihr Wechsel hat keinen Einfluss auf diese Saison.“

Am Montagabend ist RB Leipzig im AOK-Stadion zu Gast

Und in der sind die nationalen Ziele weiter groß. Nach dem schmeichelhaften 2:1-Sieg von Tabellenführer FC Bayern im Spitzenspiel bei Eintracht Frankfurt dürfen sich die Wolfsburgerinnen zum Abschluss des Spieltags in der Frauen-Bundesliga gegen RB Leipzig (Montag, 19.30 Uhr, AOK-Stadion) allerdings keinen Patzer erlauben. Der Aufsteiger glänzte zuletzt mit sieben Punkten aus drei Spielen, aber auch der VfL zeigt sich im neuen Jahr gefestigter, siegte zuletzt souverän mit 3:0 im DFB-Pokal-Viertelfinale in Hoffenheim sowie vor der Länderspielpause mit 9:1 bei Neuling 1. FC Nürnberg.