Wolfsburg. Mehrmals sind die Wolfsburger in dieser Saison schon in Führung gegangen. Zu oft folgte daraus kein Sieg. Wie sich das nun ändern soll.

Beim Spiel am vergangenen Wochenende in Frankfurt reichte dem VfL Wolfsburg auch eine zweimalige Führung nicht zum Sieg. Besonders der Ausgleichstreffer des Ex-Wolfsburgers Omar Marmoush zum 2:2 in der Nachspielzeit war bitter für die Grün-Weißen. Sie warten nun seit acht Spielen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga.

Dabei war mehr als einmal in den vergangenen Wochen ein Dreier möglich. Nicht nur bei Eintracht Frankfurt lagen die Wolfsburger zunächst vorne und verpassten am Ende doch drei Zähler. Auch in Mainz und Heidenheim war das Anfang des Jahres schon so. Dieses Manko begleitet die Mannschaft von Trainer Niko Kovac aber bereits durch die gesamte Saison. Für den Coach liegt die Lösung des Problems auf der Hand: Es müssen klare Führungen her.

Für Niko Kovac ist klar, woran es liegt: Uns fehlt das zweite Tor

„Uns fehlt das zweite Tor. Wenn wir zwei Tore Vorsprung haben, wird vieles erleichtert“, sagt Kovac. Was wie eine Banalität klingt, hat beim VfL einen ernsten Hintergrund. Zu häufig haben die Wolfsburger in dieser Saison nach einer Führung einen Gang zurückgeschaltet, offensichtlich versucht, die Führung über die Zeit zu retten. Das ging vielfach schief. Nur Mönchengladbach hat nach Führungen noch mehr Punkte „verschenkt“. Deshalb lautet beim VfL das Rezept für den Weg zurück in die Erfolgsspur nun: mehr Mut, weniger Passivität. Auch wenn man in Führung geht, soll bei den Wölfen künftig weiter offensiv gedacht werden.

Diese Marschroute befürwortet auch Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer, selbst wenn wie an diesen Samstag mit dem VfB Stuttgart (18.30 Uhr, VW-Arena) ein Topteam der Bundesliga auf die Wolfsburger wartet. „Für uns geht es nicht nur gegen Stuttgart darum, dass wir in jeder Phase des Spiels weiter mutig nach vorne spielen und an das glauben, was wir gut können. Wir sind eine Mannschaft, die sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball aktiv sein muss, um unsere Stärken zur Geltung zu bringen“, ist Schäfer überzeugt.

Das Hinspiel beim VfB Stuttgart verlor der VfL Wolfsburg mit 1:3

Vielleicht hat er damit nun auch Gehör bei Kovac gefunden, der bisher in seiner Trainerkarriere eher als Verfechter eines kontrollierten Offensivspiels galt. Doch vor der Partie gegen Stuttgart sagte auch der Coach: „Es ist unsere Ausrichtung, einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuspielen.“ Das dürfte gerade gegen den VfB besonders schwierig werden. Die Schwaben spielen eine sehr starke Saison, sind Tabellendritter.

Im Hinspiel hatte der VfL in Stuttgart die Hausherren dennoch am Rande einer Niederlage. Die Grün-Weißen gingen durch Yannick Gerhardt in Führung und hatten das Spiel scheinbar gut im Griff. Doch dann gab es den Ausgleich und der VfB schlug innerhalb weniger Minuten noch zweimal zu. Die Kovac-Elf verlor 1:3. Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung hätte sich die Niederlage vielleicht vermeiden lassen.