Wolfsburg. Samstag empfängt der VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund. Für Lukas Nmecha könnte sich dann ein Kreis schließen.

Borussia Dortmund bedeutete nicht nur für Felix Nmecha ein neues Kapitel in seiner Karriere. Der frühere Spieler des VfL Wolfsburg wechselte im vergangenen Sommer zu den Schwarz-Gelben. Sein Bruder Lukas blieb bei den Wölfen, doch auch für ihn steht der BVB mittlerweile für ein besonderes Kapitel, allerdings ein trauriges: Im November 2022 zog sich der Angreifer im Heimspiel gegen die Borussia eine schwere Knieverletzung zu, die eine lange Leidenszeit einläutete. Doch am Samstag könnte die bittere Episode ein vorläufiges Ende finden. Nmecha ist wieder fit, einsatzbereit, zum ersten Mal nach vielen Monaten – und das ausgerechnet wieder gegen Dortmund.

„Man sieht bei ihm, dass er ein Dreivierteljahr nicht dabei war“, sagt Kovac über Lukas Nmecha, meint das aber nicht negativ. Es sei zu erkennen, dass Nmecha ziemlich viel Lust auf Fußball habe, berichtete der VfL-Chefcoach am Donnerstag. Körperlich sei der 25-Jährige auf einem guten Level, habe die Zeit gut genutzt. „Jetzt muss man eben nur hoffen, dass das Knie den Belastungen im Spiel standhält. Im Training hält es schon stand. Wir sind da sehr positiv“, so Kovac.

Lukas Nmecha könnte gegen Dortmund die Jokerrolle einnehmen

Nun ist der Wolfsburger Trainer kein Fantast, der sich vielversprechenden Illusionen hergibt, die der Realität am Ende nicht standhalten können. Dass Lukas Nmecha noch keine Option für die Startelf ist, sei sicher, so Kovac. Aber: Für 10 oder 15 Minuten müsste es reichen. „Durch Lukas haben wir jetzt vielleicht eine Option mehr. Wobei wir da jetzt auch vorsichtig sein müssen. Er kommt nach einer wirklich langen Verletzung. Man kann nicht erwarten, dass er alles in Grund und Boden rennt“, erklärte Kovac.

Es dürfte also vom konkreten Spielverlauf abhängen, ob der Trainer den wiedergenesenen Stürmer bereits gegen den BVB zu einem Comeback verhilft oder dieses noch einmal aufschiebt. Für Letzteres spricht, dass mit Patrick Wimmer eine weitere Offensivkraft wieder einsatzbereit ist, wenn auch eher für den Flügel. Der Österreicher hatte sich Ende Oktober im Spiel gegen Augsburg einen Syndesmoseriss im Sprunggelenk zugezogen. Der Vorteil des 22-Jährigen: Mit rund drei Monaten war er deutlich kürzer außer Gefecht als Nmecha. Hinzu kommt: Bei Wimmer war es eine einmalige Verletzung. Nmecha musste im vergangenen Jahr gleich zwei Rückschläge hinnehmen. Die mentale Belastung durch die Angst vor einem erneuten Ausfall dürfte bei ihm viel größer sein.

Niko Kovac hat beim VfL Wolfsburg immer mehr Alternativen

Auch Dzenan Pejcinovichatte Kovac in den zurückliegenden Wochen immer wieder eine Chance gegeben. Das am Mittwoch 19 Jahre alt gewordene Talent bekam jedoch für die Union-Partie keinen Kaderplatz und spielte stattdessen für die U19. Seine beiden Treffer bei der 2:4-Niederlage des VfL-Nachwuchses gegen RB Leipzig sind aber immerhin eine Empfehlung in Richtung Niko Kovac. Mit Tiago Tomás fehlt derzeit noch eine weitere Offensivkraft aufgrund einer Ellenbogenverletzung. Laut Kovac ist mit der Rückkehr des Portugiesen in der kommenden Woche zu rechnen, wodurch er eine Option für das Frankfurt-Spiel wäre.

Klar ist: Der Konkurrenzkampf in der VfL-Offensive wird angesichts der zunehmenden personellen Alternativen immer härter. Gegen Dortmund ist davon auszugehen, dass Kevin Behrens trotz seiner schwachen und von Pfiffen der Union-Anhänger begleiteten Vorstellung in Berlin erneut von Beginn an aufläuft, unterstützt von Jonas Wind auf der Zehn. Lukas Nmechas Chance könnte in der Schlussphase kommen. Es wäre das Ende eines leidvollen Kapitels, das eng mit Borussia Dortmund verknüpft ist.

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