Hannover. Ausgetropfte Salpetersäure am Güterbahnhof, Schlägerei am Hannoveraner Hauptbahnhof, Verkehrsunfälle – der Blaulicht-Überblick für Niedersachsen.

Ein Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei in einer psychiatrischen Praxis in Celle ist ohne Verletzte zu Ende gegangen. Eine 52 Jahre alte Patientin der Praxis hatte sich am Montagnachmittag mit einem Küchenmesser allein in dem Gebäude verschanzt, wie die Polizei mitteilte. Eine Gefahr für andere Menschen habe nicht bestanden.

Den Angaben zufolge befand sich die Frau in einem „psychischen Ausnahmezustand“. Eine Psychologin der Praxis verständigte die Polizei, die mit einer Verhandlungsgruppe und dem Spezialeinsatzkommando anrückte.

Die Beamten evakuierten das Gebäude und sperrten den Straßenverkehr. Die Verhandlungsgruppe der Polizei nahm Kontakt zu der Frau auf. Die 52-Jährige wurde nach rund vier Stunden schließlich von SEK-Kräften überwältigt. Sie kam für eine weitere Behandlung in eine psychiatrische Klinik.

Gefahrguteinsatz in Hannover: Salpetersäure aus Kesselwagen getropft

Aus einem abgestellten Kesselwagen am Güterbahnhof Linden-Fischerhof in Hannover sind vermutlich geringe Mengen Salpetersäure ausgelaufen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten die Verschraubung des sogenannten Domdeckels an dem Tank nachgezogen und den Gefahrgutaustritt gestoppt, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag.

Der Kesselwagen sei leer gewesen, aber nicht gereinigt worden – daher seien noch Reste der 65-prozentigen ätzenden Säure zurückgeblieben. Der Ort wurde abgesperrt, der Bahnverkehr eingestellt. Verletzt wurde niemand, Gefahr für die Bevölkerung bestand den Angaben zufolge nicht. Gemessen wurde wegen möglicher Säuredämpfe in einem Umkreis von rund 100 Metern um den Kesselwagen.

Niemand wurde verletzt, und den Angaben zufolge bestand keine Gefahr für die Bevölkerung.
Niemand wurde verletzt, und den Angaben zufolge bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. © DPA Images

Zuvor hatten Bahnmitarbeiter Dampf an dem Kesselwagen bemerkt. Die Salpetersäure, die zu Reizungen der Atemwege führen könne, reagiere mit der Luftfeuchtigkeit zu Dampf, erklärte der Sprecher. Bei dem Gefahrguteinsatz hätten die Einsatzkräfte aber nicht feststellen können, dass noch Säure austrete. Wie viel Salpetersäure ausgelaufen war, blieb unklar. Der Einsatz der Feuerwehr war am frühen Nachmittag beendet. Insgesamt waren mehr als 90 Feuerwehrleute und 24 Fahrzeuge im Einsatz.

Drei Verletzte bei Unfall nahe Oldenburg

Bei einem Verkehrsunfall in der Nacht zu Montag sind in Hatten im Landkreis Oldenburg drei junge Menschen verletzt worden. Der 18 Jahre alte Fahrer des Autos war betrunken, wie die Polizei mitteilte. Er sei von der Straße abgekommen und frontal in einen Baum gekracht. Er und eine 16 Jahre alte Mitfahrerin seien leicht verletzt worden. Der 17 Jahre alter Beifahrer erlitt den Angaben nach schwere Verletzungen und sei im Auto eingeklemmt gewesen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten das Dach des Autos abschneiden, um den Jugendlichen zu befreien. Sie brachten alle drei im Anschluss ins Krankenhaus.

Ein Alkoholtest bei dem Fahrer habe einen Wert von knapp über 1,4 Promille ergeben. Sein Führerschein sei nun beschlagnahmt und gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Das Auto indes sei ein wirtschaftlicher Totalschaden, hieß es.

Welche Konsequenzen haben Fahrten ab 1,1 Promille?

Fahrten mit einem Alkoholgehalt im Blut ab 1,1 Promille sind grundsätzlich strafbar. Egal ob es zum Unfall kommt oder nicht, müssen Fahrerinnen und Fahrer mit drei Punkten im Fahreignungsregister in Flensburg, einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und einem Führerscheinentzug von mindestens sechs Monaten bis 5 Jahren rechnen. In schweren Fällen ist ein lebenslänglicher Führerscheinentzug möglich.

Zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) müssen Personen, die mit mindestens 1,6 Promille unterwegs sind oder bei denen der Verdacht naheliegt, dass sie in Zukunft wieder alkoholisiert am Steuer sitzen werden. Das ist etwa der Fall, wenn sie trotz des erhöhten Alkoholgehalts relativ nüchtern wirken – dies deutet auf eine Gewöhnung und somit regelmäßigen Konsum hin. Wer mehrfach mit mehr als 0,5 Promille am Steuer erwischt wird, muss sich ebenfalls einem Gutachten unterziehen.

Letztlich entscheidet eine angeordnete Blutalkoholkontrolle, welche Bußen gelten. Ein Atemalkoholtest gilt lediglich als Indikator der Schwere.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog, Stand: 1. September 2023

Auto prallt gegen Baum bei Uelsen – Fahrer schwer verletzt

Ein 32-Jähriger ist bei einem Verkehrsunfall auf einer Landstraße bei Uelsen (Landkreis Grafschaft Bentheim) am Montagmorgen schwer verletzt worden. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge kam das Auto in einer Kurve von der Straße ab und prallte seitlich gegen einen Baum, wie eine Sprecherin am Montag sagte. Der Fahrer sei dabei schwer verletzt im Auto eingeschlossen worden. Sie brachten ihn anschließend ins Krankenhaus.

Streit am Bahnsteig in Hannover eskaliert

Zwei Personengruppen sind am Samstagmorgen auf dem Bahnsteig im Hauptbahnhof Hannover körperlich aneinander geraten. Vorausgegangene verbale Streitigkeiten führten zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einer vier- und einer dreiköpfigen Gruppe. Hierbei kam es unter den Beteiligten im Alter zwischen 14 und 33 Jahren zu wechselseitigen Tritten, Schlägen und Stößen.

Im Verlauf der Auseinandersetzung zog der 16-Jährige einen sogenannten Butterfly-Trainer, eine Attrappe zu Übungszwecken, und bedrohte damit die andere Konfliktpartei. Sowohl der 16-Jährige als auch seine beiden ebenfalls minderjährigen Begleiter flüchteten anschließend in einen am selben Bahnsteig wartenden, abfahrbereiten Zug. Alarmierte Bundespolizisten stellten jedoch die flüchtende Gruppe noch vor Abfahrt des Zuges und entdeckten bei der Absuche die Butterfly-Attrappe, die der 16-Jährige in einen Mülleimer im Zug geworfen hatte.

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„Die Attrappe verfügt über eine abgerundete Klinge, kann jedoch in der Bewegung und aus Entfernung nicht von einem echten Butterfly-Messer unterschieden werden“, berichtet die Bundespolizei. Die Beamten belehrten alle Tatbeteiligten und leiteten Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen die anwesenden Personen sowie wegen Bedrohung gegen den 16-Jährigen ein. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durften die volljährigen Tatverdächtigen ihre Heimreise eigenständig fortsetzen. Die Jugendlichen übergab die Bundespolizei wenig später in die Obhut der telefonisch kontaktierten Erziehungsberechtigten.

Bei der Auseinandersetzung zogen sich zwei der Tatbeteiligten oberflächliche Verletzungen im Gesicht zu, die keine medizinischen Behandlungen erforderten. Anhand der umfangreichen Videoüberwachungsanlage im Hauptbahnhof Hannover können die Ermittler der Bundespolizei die Abläufe und Hintergründe der Tat nachvollziehen.

Bus und Autotransporter stoßen auf A27 zusammen – zwei Verletzte

Bei dem Zusammenstoß von einem Bus und einem Autotransporter am Montagabend auf der Autobahn 27 sind zwei Menschen verletzt worden. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist ein Bus zwischen den Anschlussstellen Verden-Ost und Walsrode-West bei Walsrode (Landkreis Heidekreis) auf einen Autotransporter aufgefahren, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde dabei ein Auto von der Ladefläche des Transporters geschleudert. Einer der beiden Unfallbeteiligten wurde nach Angaben der Polizei in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 40.000 Euro.

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