Braunschweig. In Niedersachsen werden Tests angeboten.

Unser Leser, der sich auf Facebook Marius Plu nennt, sagt:

Die Fahrtests sollten allefünfJahre ab der Führerscheinprüfung abgelegt werden.

Die Antwort recherchierte Hannah Schmitz

Ein Aufregerthema steht in der kommenden Woche am Verkehrsgerichtstag in Goslar ganz oben auf der Agenda: Sollten ältere Menschen Fahrtests absolvieren, um weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen?

Siegfried Brockmann, Chef der Unfallforschung beim Versicherungsverband GDV findet: Ja – und fordert in Goslar eine Altersgrenze von 75 Jahren. Es gehe darum, ob und wie Senioren die Grenzen ihrer Fahrtüchtigkeit erkennen können.

Viele unserer Leser halten das für sinnvoll und sind – wie unser Leser Marius Plu – sogar dafür, diese Tests früher und regelmäßiger für alle Fahrer durchzuführen.

Heidrun Möbius, Vorstandsvorsitzende der Verkehrswacht Braunschweig hat seit Ende 2015 schon mehr als zwanzig Seminare für Senioren begleitet. Sie meint: „Fünf Jahre nach der Führerscheinprüfung den ersten Fahrtest zu machen, ist vielleicht etwas früh, aber an der Zahl 75 sollte man sich auch nicht aufhängen.“ Für wen Fahrschulungen sinnvoll seien, sei individuell zu entscheiden.

An dem Programm „Fit im Auto“, das die Verkehrswachten auch in Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg gemeinsam mit der Polizei und dem Fahrlehrerverband durchführen, nahmen bisher Menschen im Alter von 65 bis 93 teil. Der Anteil von Männern und Frauen sei recht ausgewogen, sagt die Vorstandsvorsitzende unserer Zeitung.

„Einige kommen auf Wunsch ihrer Kinder oder Enkel zu uns, andere, weil sie ihre Enkelkinder befördern müssen und sie sicher gehen wollen, dass sie das noch gut können“, erzählt Möbius. Viele kämen und sagten: „Eigentlich weiß ich alles“ und nähmen dann doch eine Menge aus den Seminaren mit.

Die Kurse werden als Tagesseminar angeboten, sind freiwillig und kosten bisher 30 Euro – obwohl das kaum die Kosten decke, so Möbius. Die Teilnehmer machen dort unter anderem Bremstrainings, erhalten Tipps zur richtigen Sitzposition und absolvieren mit einem Fahrlehrer Fahrten, etwa im Kreisel und auf Fahrradstraßen.

Den Führerschein entziehen dürfen die Fahrlehrer oder die Verkehrswachten nicht. „Wir sprechen nach der Schulung nur Empfehlungen aus“, sagt Heidrun Möbius von der Verkehrswacht. Sie erinnert sich nur an einen Fall, in der ein „Fit im Auto“-Teilnehmer tatsächlich nach der Schulung den Führerschein abgegeben hat – freiwillig. „Der konnte einfach nicht mehr fahren“, sagt sie.

KOMMENTAR

Online-Stimmen unserer Leser zum Artikel „Versicherungen fordern Fahrtests für Senioren ab 75“

Regelmäßige Prüfungen: Meiner Meinung nach sollte jeder Autofahrer regelmäßig seine Kenntnisse und Fähigkeiten überprüfen lassen sowie zu einem verpflichtenden Fahrsicherheitstraining gehen müssen.

Ina Kinschert (via Facebook)

Alle fünf Jahre: Ich bin für keine Altersgrenze, sondern für eine Überprüfung alle fünf Jahre – egal wie alt!

Manu Weerthrecke

(via Facebook)

Auch für Jüngere: Auch bei manch’ Jugendlichem sollte ein Fahrtest gemacht werden.

Susanne Leue (via Facebook)

Keine Schikane: Ich finde es grundsätzlich gut. Es darf halt bloß keine Schikane werden.

Florian Kanos (via Facebook)

Zu viel Kontrolle: Wenn wir bald bis siebzig arbeiten, wird dann auch getestet, ob wir noch dazu in der Lage sind ?

Kornelia Kurs (via Facebook)