Seattle. In den USA können Kunden nun verschreibungspflichtige Medikamente über Amazon bestellen – angeblich mit Rabatten bis zu 80 Prozent.

Seit Jahren hat Amazon seinen Einstieg in den Arzneimittelmarkt vorbereitet – jetzt ist es soweit: Kunden in den USA können in Zukunft über den neuen Service „Amazon Pharmacy“ verschreibungspflichtige Medikamente bestellen. Das verkündete Amazon am Dienstag in Seattle.

Wie Amazon berichtet , soll der Verkauf der Medikamente über die Amazon App oder die Webseite des Unternehmens möglich sein. Lesen Sie hier: Online-Apotheken im Test: Gespart, aber schlecht beraten

„Amazon Pharmacy“ soll für Kunden günstiger sein

Der Vorteil: Die Kunden sparen sich den Gang zur Apotheke und können die Preise der Medikamente miteinander vergleichen. Die Lieferung soll in einem diskreten Paket direkt nach Hause erfolgen. Für Amazon Prime Mitglieder ist die Lieferung kostenlos und soll innerhalb von zwei Tagen zugestellt werden. Bei Zahlung der Medikamente ohne eine Versicherung sollen Reduzierungen von bis zu 80 Prozent möglich sein.

Amazon kündigte zudem an, keine Medikamente zu verschicken, die missbraucht werden können – wie etwa viele Opioide.

In den USA können verschreibungspflichtige Medikamente in Zukunft auch über Amazon bestellt werden. (Symbolbild)
In den USA können verschreibungspflichtige Medikamente in Zukunft auch über Amazon bestellt werden. (Symbolbild) © dpa | -

Weiter verspricht Amazon Kundendaten zu schützen. Die Daten sollen nicht für Werbezwecke genutzt werden. Kunden sollen auch einfach an weitere Informationen über das jeweilige Medikament kommen: Wer Nachfragen hat, kann sich unter einer angegebenen Telefonnummer an einen Apotheker wenden können. Lesen Sie hier: Röntgenbilder und Impfausweis bald auch auf dem Smartphone

Kein Termin für den Start von „Amazon Pharmacy“ in Deutschland bekannt

An der Börse brachte der Vorstoß die großen US-Drogerie- und -Apothekenketten CVS, Walgreens und Rite Aid heftig unter Druck. Dass Amazon es auf den riesigen US-Arzneimittelmarkt abgesehen hat, war schon länger absehbar.

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Der Konzern hatte 2018 bereits die Online-Apotheke Pillpack übernommen. Ob der Amazon-Apotheke-Service auch nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Auch interessant: Fieberthermometer im Test: Darauf sollten Käufer achten

(msb/dpa)