Berlin. Von großen und kleinen Korruptionsfällen wird die deutsche Wirtschaft getroffen. Am Ende ist aber vor allem der Kunde der Leidtragende.

Es ging um illegale Absprachen: Das sogenannte Lkw-Kartell gilt als einer der größten Fälle von Mauschelei in den letzten Jahren. Dabei hatten führende europäische Hersteller Lkw-Preise abgesprochen. Viele Klagen sind noch anhängig. Ein anderer prominenter Fall: Beim sogenannten Matratzenkartell wurden Preise für Bettmatratzen zwischen mehreren Herstellern ausgehandelt. Der Dumme ist bei solchen Absprachen immer der Kunde – er muss am Ende höhere Preise zahlen, hat keinen echten Wettbewerb auf dem Markt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) untersuchte in einer Studie nun die Auswirkungen, die Schwarzarbeit, Korruption und Kartelle, also ungesetzliche Preisabsprachen, auf die deutsche Wirtschaft haben. Das Forschungsinstitut befragte dafür 835 repräsentativ ausgewählte Unternehmen. Die Zusammenfassung ist überraschend: Korruption, Kartelle und Schwarzarbeit bewirken Umsatzeinbußen zwischen 4,6 und 7,1 Prozent jährlich. Die befürchteten Verluste summieren sich auf stolze 18 Prozent.