Wolfsburg. Der Fußball-Bundesligist steuert nach dem 0:2 in Leverkusen auf eine Neuauflage der Trainerdiskussion zu, glaubt Henning Thobaben.

Die Verantwortlichen des VfL Wolfsburg hatten zuletzt Ruhe in die Diskussion um Trainer Niko Kovac gebracht. Denn es sollte nicht so weitergehen: Auf dem Platz lieferte das Team eine Enttäuschung nach der nächsten ab. Und am Rande kam die immer gleiche Frage auf: Darf er nun bleiben, der Kovac, oder nicht? Marcel Schäfer und Sebastian Schindzielorz fegten sie mit einem klaren Bekenntnis zum Trainer vom Tisch. Man mag die Entscheidung richtig oder falsch finden – sie hatte den erhofften Effekt.

Doch die Atempause währte nur kurz. Nach dem 0:2 in Leverkusen ploppt die Diskussion neu auf. Standen sich am Sonntag in der BayArena zwei Erstligisten gegenüber? De facto ja. Aber in der Realität war es fast ein Klassenunterschied. Der Tabellenführer demontierte den mit Europapokal-Ambitionen in die Serie gestarteten VfL. Nicht mit Paukenschlag und Kantersieg wie die Bayern gegen Mainz. Sondern locker, besonnen und mit viel Geduld. Bescheiden geradezu.

Wolfsburg ohne Glaube an die eigene Offensivkraft

0:2 beim Überteam und das lange in Unterzahl. Gar nicht so übel, könnte man aus VfL-Sicht sagen. Und dann die ordentliche Anfangsphase. Aber: Gute Phasen hat ein Verlierer-Team in fast jedem Spiel. Nur, das reicht nicht. Kovac nahm nach Jenz‘ Platzverweis Stürmer Jonas Wind runter, brachte Ausputzer Bornauw. Die Botschaft: Hinten dicht machen. Die Spieler hielten sich dran. Akribisch, so wie es ihr Coach mag. Nur Tiago Tomás lief den Gegner noch einmal vorne an. Kurz darauf musste er raus.

Dass Kovac erklärte, die Partie sei nach der roten Karte „erledigt gewesen“, sagt viel aus. Erst in der 87. Minute brachte er mit Behrens und Wimmer zwei Offensivkräfte. Kurz zuvor war das 2:0 gefallen. Ein Mutlos-Trainer und eine Harmlos-Elf? Man gut, dass Köln, Mainz und Darmstadt so schlecht sind.

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