Wolfsburg. Der gute Auftritt des Fußball-Bundesligisten beim 1:1 gegen Borussia Dortmund nimmt den Trainer des VfL etwas aus der Schusslinie.

Bleibt der Trainer oder muss er gehen? Diese Frage stellt sich beim VfL Wolfsburg in Bezug auf Chefcoach Niko Kovac bereits seit Wochen. Vor der Partie gegen Borussia Dortmund war die Trainerpersonalie aber noch einmal besonders akut. Bei einem schwachen Auftritt gegen den BVB ohne Punktgewinn hätte der Kroate unter Umständen gehen müssen. Dafür hätten sowohl statistische Daten als auch der fehlende Rückhalt in der eigenen Anhängerschaft gesprochen. Doch statt „Kovac raus“-Rufen schallte nach dem Schlusspfiff nur heftiger Beifall der Fans durch die Arena. Der starke Fight der Hausherren und der verdiente Punktgewinn gegen ein Topteam der Fußball-Bundesliga ließen keinen Zweifel: Kovac darf weitermachen.

„Ich habe es mehrmals wiederholt: Ich bin überhaupt nicht entscheidend in diesem Film. Es geht um die Jungs und die Mannschaft“, erklärte Kovac auf Nachfrage während der Pressekonferenz nach der Partie. Der Trainer gestand in seiner Analyse zwar ein, dass er sich immer wieder wiederhole. Die Spieler belohnten sich nicht. „Und täglich grüßt das Murmeltier. Ich erzähle Ihnen immer wieder dasselbe, es tut mir leid“, sagte Kovac, führte dann aber doch eine neue Kategorie ein: Seine Mannschaft verdiene eine A- und eine B-Note. Die A-Note gebe wieder, dass sie bei 24 Punkten stehe. „Das ist nicht das, was wir wollen. Wir haben sehr viel mehr verdient“, meinte der Trainer und nannte die Zahl von acht Punkten, die sein Team eigentlich mehr haben müsste. Da sei aber auch noch die B-Note. Und die weise viele gute Leistungen aus. „Nicht nur heute, sondern in den ganzen letzten Wochen“, so Kovac.

Wolfsburgs Verantwortliche stellen sich wieder hinter Niko Kovac

„Man sieht Arbeit, man sieht Leidenschaft. Man sieht, dass sie Fußball spielen wollen. Die Mannschaft lebt und versucht die Dinge“, kommentierte VfL-Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer – auch wenn sich das Team das Glück vielleicht noch mehr erarbeiten müsse, um ein Erfolgserlebnis zu erzielen. In Bezug auf Kovac meinte Schäfer: „Ich glaube, das war heute Bestätigung genug.“ Ähnlich drückte sich VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz aus. Die Leistung gegen Dortmund sei Antwort genug.

So wird Niko Kovac also weiter in der Verantwortung stehen und die Mannschaft auch am kommenden Sonntag in der Partie bei seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt betreuen. Um die in den vergangenen Wochen aufgekommenen Diskussionen um mögliche Nachfolger auf der Bank verstummen zu lassen, werden einzelne Punktgewinne trotz der nun wartenden Gegner Frankfurt, Stuttgart und Leverkusen aber wohl nicht reichen.

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