Wolfsburg. Sportlich ist das Eintracht-Spiel für die VfL-Fußballerinnen immens wichtig. Die VW-Arena dürfte aber nicht so voll werden wie zuletzt.

Die Frauenfußball-Bundesliga ist aus Sicht des VfL Wolfsburg am zurückliegenden Spieltag wieder etwas zu spannend geworden. Nach dem eigenen Patzer bei Bayer Leverkusen (1:1) hat der FC Bayern dank des 4:0 gegen den SC Freiburg die Tabellenspitze wieder übernommen. Am Sonntag (14 Uhr) müssen die Wölfinnen also liefern, um im Titelkampf mit Meister Bayern München nicht an Boden einzubüßen, den Titel weiter selbst in der Hand zu haben. Und gleichzeitig gilt es, Verfolger Eintracht Frankfurt abzuschütteln. Es ist also sportlich einiges drin in diesem Match mit dem Tabellendritten. Das Interesse an der Partie ist im Vergleich zu den vergangenen Partien in der Volkswagen-Arena allerdings verhalten.

Im Vorverkauf hat der VfL bisher 7000 Tickets für das Frankfurt-Heimspiel abgesetzt

„Nur“ 7000 Tickets sind im Vorverkauf bisher abgesetzt. Beim VfL hatte man sich mehr versprochen und natürlich hofft der Klub weiter auf eine fünfstellige Zuschauerzahl, die immer noch erreicht werden kann. Mit Blick auf die großen Erfolge bei den Zuschauerzahlen in den vergangenen Arena-Spielen - gegen die Eintracht kamen in der Vorsaison im Dezember 2022 noch 14.000 Fans - mag diese geringere Nachfrage enttäuschen. Auf der anderen Seite wurden für die VfLerinnen 800 Dauerkarten mehr verkauft als im Vorjahr, der Zuschauerschnitt im AOK-Stadion liegt bei 3163. Das spricht insgesamt dafür, dass sich die Nachfrage nach dem Hype um die Highlight-Spiele nunmehr stabilisiert.

Als Highlight-Spiele sieht man die Umzüge aus dem kleinen AOK-Stadion (rund 5000 Plätze) in die VW-Arena (etwa 28.900 Plätze) auch nur noch bedingt. Vielmehr ist es ein fester Bestandteil, dass sich auch die Fußballerinnen im großen Stadion präsentieren. In diesem Jahr gibt es noch ein zweites Spiel in der Heimspielstätte der Männer, das Topduell gegen Dauerkonkurrent Bayern (23./24. März, noch nicht zeitgenau terminiert). Bei dann womöglich milderen Temperaturen, einem noch größeren Spannungsbogen und der großen Rivalität der vergangenen Jahre sollten Partie und Gegner bedeutend mehr ziehen als Frankfurt.

Wird Kathrin Hendrich schon wieder eine Option?

Die Mannschaft wird sich ohnehin vor allem auf die Aufgabe gegen die Eintracht konzentrieren, die wird schwierig genug. Seit der 2:4-Niederlage im Hinspiel Anfang Oktober sind die Frankfurterinnen ungeschlagen, holten acht Siege und zwei Unentschieden. In den letzten fünf Liga-Spielen gab‘s zudem nur ein Gegentor für die Abwehr um die Ex-Wolfsburgerinnen Sara Doorsoun und Pia Wolter, die noch bis zum Sommer zunächst ausgeliehen ist. Wolter ist in der Main-Metropole anders als in Wolfsburg unangefochtene Stammspielerin auf der rechten Abwehrseite. Mit einer VfL-Rückkehr ist nicht zu rechnen.

Ob VfL-Verteidigerin Kathrin Hendrich am Sonntag schon wieder mitmischen kann, wird sich in den kommenden Tagen zeigen, sie hatte die komplette Wintervorbereitung verpasst und in dieser Woche erstmals wieder im Training mitgemischt. Definitiv ausfallen wird Marina Hegering nach Gelb-Rot in Leverkusen.

Theoretisch denkbar wäre auch noch ein DFB-Pokal-Halbfinale in der VW-Arena am Osterwochende (30./31. März). Die Arena wäre da frei, die Männer spielen auswärts bei Werder Bremen. Mal ganz davon abgesehen, dass sich der Abo-Sieger VfL (neun Pokalerfolge in Serie) erst einmal am 5. März (18.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim qualifizieren und dann auch noch ein Heimspiel zugelost bekommen muss, ist ein drittes Arena-Spiel unwahrscheinlich. Attraktiv wäre wohl nur ein Heimspiel gegen Bayern - aber das gibt es ja bereits eine Woche zuvor in der Liga.