Braunschweig. Eintracht Braunschweigs isländischer Mittelfeldspieler bleibt beim 3:0 in Osnabrück ohne Scorerpunkt, aber ist trotzdem unfassbar wichtig.

Daniel Scherning musste gar nicht lange überlegen. Darauf angesprochen, ob es in seinem Kader einen Spieler gebe, der in der öffentlichen Wahrnehmung unter dem Radar fliege, für ihn aber wichtig ist, antwortete der Trainer von Eintracht Braunschweig mit dem Namen von Thorir Helgason.

Der Mittelfeldspieler aus Island ist derzeit vom italienischen Erstligisten US Lecce an den Fußball-Zweitligisten ausgeliehen. Am Saisonende besitzen die Braunschweiger eine Kaufoption. In seiner momentanen Verfassung macht der 23-Jährige Werbung für sich und eine mögliche Weiterverpflichtung. Beim 3:0-Erfolg beim VfL Osnabrück gehörte Helgason zu den Aktivposten im Mittelfeld. „Das ist ja unfassbar, wie viel Dynamik er in seinem Spiel hat, wie er den Rhythmus bestimmen kann. Wie er aus dem Druck herauskommt“, lobte Scherning.

Eintracht Braunschweigs Mittelfeldspieler fehlen noch Tore und Scorerpunkte

Als in der Winterpause der Transfer des Schweden Hampus Finndell bei den Braunschweiger Fans für reichlich Begeisterung sorgte, galt Helgason für viele als erster Streichkandidat in der Startelf und ebenso wie seine Nebenmänner Fabio Kaufmann und Robin Krauße phasenweise außerhalb des Klubs nicht als unumstrittene Stammkraft. Sein Manko sind die nackten Zahlen. Auf sein Tor bei der Premiere zum 1:1 gegen St. Pauli folgte kein weiteres. In Hamburg, Nürnberg und zu Hause gegen Elversberg gab er Vorlagen zu Treffern seiner Mitspieler. Das ist keine überragende, aber auch keine furchtbar schlechte Ausbeute im Vergleich zu seinen Mitspielern.

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Zuletzt blieb die vergebene Chance im Derby hängen, als er mit vollem Risiko aus spitzem Winkel an Torwart Ron-Robert Zieler scheiterte und den Siegtreffer verfehlte. „Auch ihm habe ich gesagt, dass er wie im Training mehr Torgefahr ausstrahlen darf“, verriet Scherning. Helgason wird bei einigen Beobachtern durchaus verkannt. Doch er ist der Mann für die wichtigen Meter, für Balleroberungen, für die vorletzten Pässe, an die sich kaum jemand im Jubeltaumel erinnert.

Thorir Helgason ermöglicht Eintracht Braunschweigs 3:0 durch Joe Gómez

An der Bremer Brücke brachte er mit einem mutigen Lauf und einem feinen Pass Rayan Philippe in Stellung. Und der wiederum legte Johan Gómez‘ 3:0 auf. Auch Helgason hatte seine Möglichkeit. Bei einer der zahlreichen Gelegenheiten des eingewechselten Maurice Multhaup fehlten im Nachsetzen nur ein paar Zentimeter zum Torerfolg.

Gewiss muss er im Bereich der persönlichen Erfolgserlebnisse eine Schippe drauflegen, effizienter, und kühler werden, sofern man letzteres als Isländer überhaupt kann. Doch Scherning schätzt auch andere Qualitäten am 1,87-Meter-Mann. „Was er investiert, an intensiven Läufen, an Metern – er ist so wichtig für unser Spiel“, ordnete der Eintracht-Trainer ein. 11,88 Kilometer lief er in Osnabrück, 76 Prozent seiner Pässe kamen an, 67 Prozent seiner Dribblings gelangen. Lediglich die schwache Zweikampfquote von nur 33 Prozent passt nicht ins Bild. Daher überraschte Schernings Fazit nicht: „Thor hat ein unfassbares Spiel gemacht, ist brutal wichtig für dieses Dreier-Mittelfeld und da manchmal unter dem Radar.“

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