Braunschweig. Der 1:0-Sieg Eintracht Braunschweigs gegen Hannover 96 kam einem Festtag gleich. Erinnerungen an Ujahs Seitfallzieher und Nikolaous Tor.

Der 19. März 2023 war für Eintracht Braunschweig und seine Fans ein kleiner Festtag. In den Monaten zuvor hatte der Fußball-Zweitligist aus zwölf Partien nur einen Sieg geholt und steckte tief im Abstiegskampf. Der damalige Trainer Michael Schiele war vor dem bis dato letzten Heim-Derby arg angezählt. Doch das 1:0-Spektakel gegen Hannover 96 rettet ihm womöglich den Job und leitete den Endspurt auf dem Weg zum Klassenerhalt ein.

Dieser wurde eine ganz knappe Sache. Und auch Schiele ist mittlerweile nicht mehr Trainer der Eintracht. Mit dem Sieg gegen den Rivalen wird er aber immer verknüpft bleiben. Vor dem Spiel hatten die Fans des Traditionsvereins eine spektakuläre Choreographie in die Südkurve gezaubert. Auf der Gegenseite schossen 96-Anhänger Raketen aufs Feld. Das blieb fast übers gesamte Spiel hinweg die einzig nennenswerte Aktion der Roten.

Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 - im März 2023 ging es rund

Denn nach schwachen Wochen zuvor meldete sich Braunschweig mit einem leidenschaftlichen Auftritt zurück. Robin Krauße gab einen ersten Warnschuss ab, Fabio Kaufmann kam gegen Hannover-Torwart Ron-Robert Zieler nur einen Schritt zu spät, um einzuschießen. Verteidiger Nathan de Medina war so heiß auf den Ball, dass er bei einer Rettungsaktion an der Mittellinie ins Straucheln kam und über die Werbebande fiel.

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Geleitet wurde die Partie von Patrick Ittrich. Einen solch souveränen Schiedsrichter wird es auch am Sonntag (13.30 Uhr) wieder brauchen, ansonsten wird es wild auf dem Platz. Die Eintracht wollte zu jener Zeit den Derbysieg einfach mehr. Die Anspannung war greifbar. Und trotzdem wirkte es nie so, als käme 96 in gefährliche Situationen.

Anthony Ujah setzt zum Seitfallzieher an.
Anthony Ujah setzt zum Seitfallzieher an. © regios24 | Darius Simka/regios24

Stattdessen setzte Braunschweigs Sturm-Routinier Anthony Ujah zu einem Seitfallzieher an, der so anregend anzusehen war, dass Aufnahmen des Schussversuchs in einer Videothek wohl nur in der Abteilung hinter dem Vorhang angeboten werden würden. Es war eine Szene mit Symbolcharakter. „Das ist unser Spiel“, strahlte die Eintracht in jeder Sekunde aus. Angeführt von Kapitän Jasmin Fejzic, der an diesem Tage noch nicht wusste, dass das Duell gegen den Erzrivalen sein letztes Heimspiel sein würde, rollte der Underdog über den mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten, aber wie so oft strauchelnden Vertreter aus der Landeshauptstadt Niedersachsens.

Jannis Nikolaou entscheidet das Derby zugunsten Eintracht Braunschweigs

Es war so spannend, weil es bis in die Nachspielzeit 0:0 stand. Zuvor hatten Anton Donkor und abermals Ujah noch vielversprechende Möglichkeiten. Dann kam die Szene, die das Stadion an der Hamburger Straße zum Überkochen brachte. Immanuel Pherai trat die Ecke mit viel Drall, Manuel Wintzheimer verlängerte, Ujah brachte den Ball aufs Tor und Jannis Nikolaou löffelte ihn irgendwie über die Linie. Danach ging‘s in die Kurve. Jubel, Ekstase, Menschentrauben, Fußball-Leidenschaft pur, während auf der Gegenseite die Sitzschalen aus lauter Frust abgefackelt wurden.

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Abgesehen vom kleinen Feuerchen kann es am Sonntag gern wieder so laufen, wenn Eintracht Braunschweig gegen den ungeliebten Nachbarn spielt. In der vergangenen Saison verlor sich die Spur der Fußball-Profis irgendwo auf der Partymeile. Von Michael Schiele kursierte ein Video, auf dem er sein Smartphone an die Musikanlage einer Braunschweiger Diskothek anschließt, auf Play drückt und beim Einsetzen der E-Gitarren zufrieden in die Kamera lächelt.

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