Braunschweig. Daniel Scherning schließt personelle Änderungen nicht aus. Die Blau-Gelben haben schon bewiesen, dass sie unter Druck abliefern können.

Ein paar neue Impulse hatte Daniel Scherning in Nürnberg gesetzt. Nach einer desolaten ersten Hälfte brachte der Trainer von Eintracht Braunschweig mit Anthony Ujah, Anderson Lucoqui und Niklas Tauer drei neue Spieler. Die waren zwar nicht mehr in der Lage, die Partie zu drehen – sie belebten das Spiel der Blau-Gelben aber dennoch.

Nach dem Abpfiff machte Scherning dann eine Andeutung. Zumindest auf einer Position könnte sich in der Startformation für das Duell mit Keller-Konkurrent Hansa Rostock am Freitag (18.30 Uhr) ein Wechsel vollziehen. Lucoqui hatte den Löwen auf der linken Außenbahn gutgetan. Anton Donkor leidet derzeit unter einer Leistungsdelle.

Wechselt Daniel Scherning in der Startformation?

Der Auftritt vor dem Seitenwechsel im Frankenstadion war indiskutabel. Vielleicht setzt der Coach deshalb gegen die „Kogge“ ja auf weitere frische Impulse – und zwar vor dem Anpfiff. „Ich stehe dazu, was ich danach gesagt habe, dass Wechsel möglich sind. Dabei bleibe ich auch“, sagt Scherning, „die Trainingswoche hat mich darin auch bestätigt. Ob das dann einer, zwei, drei oder vielleicht sogar mehr Spieler sind – da ist entscheidend, dass es erstmal bei uns bleibt und wir, egal, wer beginnt, ein Team auf dem Platz brauchen, das sehr intensiven und leidenschaftlichen Fußball spielt.“

Was das bedeutet? Das wird sich zeigen. Vor einer Woche etwa formulierte Scherning bereits den Gedanken, Ujah womöglich mal wieder in die Anfangsformation berufen zu wollen. Schließlich ist dies die Rolle, die der Stürmer gewohnt ist – nach seiner schweren Schulterverletzung aber noch nicht hat ausfüllen können. In Nürnberg stellte er in der Halbzeit zudem auf eine Formation mit einer Doppel-Sechs und einer Dreier-Offensivreihe um. Fabio Kaufmann rückte dafür mit in den Angriff.

Geduld mit Hampus Finndell ist angebracht

Vielleicht schlägt nun auch die Stunde von Hampus Finndell. Viele Fans sehnen sich nach einer längeren Kostprobe des Könnens des Mittelfeldspielers. Allerdings kam die Bitte um Geduld der Eintracht-Verantwortlichen in dieser Personalie nicht von ungefähr. Schließlich ist das Umfeld für den Schweden neu. Zudem ist er der Sprache nicht mächtig – und bekleidet im Zentrum eine sensible Position, die eines hohen Maßes an Feinabstimmung bedarf.

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Am Freitag jedenfalls steht mal wieder eine jener Partien an, die von besonderer Brisanz sind. Davon hatten die Braunschweiger in dieser Saison schon mehrere. Und sie scheinen damit gut umgehen zu können. Zumindest, seit Scherning da ist. Osnabrück, Kaiserslautern, Magdeburg – als das waren Begegnungen, bei denen ordentlich Druck auf dem Kessel war. Und alle haben die Blau-Gelben gewonnen.

Eintracht Braunschweigs Entwicklung wird wahrgenommen

In den Vorjahren war das längst nicht immer so. Da knickte die Eintracht oft ein, wenn es darauf ankam. Jetzt aber sagt der Coach: „Wir hatten den Druck schon immer. Wir kennen diese Duelle. Also, wovor soll ich Angst haben?“ Sein Team hat in den vergangenen Wochen bewiesen, dass es eklig sein kann, wie es heutzutage so schön heißt. Das bedeutet: Es setzt dem Gegner zu, macht es ihm schwer, geht ihm auf die Nerven – und nutzt seine Schwächen.

Und das wird auch außerhalb Braunschweigs wahrgenommen. „Ich war am Wochenende in einem Zweitligastadion. Da ist mir der Analyst des Teams über den Weg gelaufen und hat gesagt: ,Wahnsinn, wie ihr Magdeburg aufgefressen habt‘“, erzählt Scherning.

Eintracht kann Do-or-Die-Spiele

Das Spiel gegen den FCM war so eines von denen mit besonderer Brisanz. Und „so eine Leistung wie in den anderen Do-or-Die-Spielen brauchen wir jetzt auch“, sagt der Coach. In Nürnberg hat sein Team gezeigt, „dass wir durch drei Wechsel eine Veränderung im Spiel hinbekommen haben“. Möglich, dass es auch vor dem Kräftemessen mit den Rostockern ein paar Veränderungen geben wird.

Schernings Team kann im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung machen – und gleichzeitig einem direkten Konkurrenten einen Wirkungstreffer verpassen. Und dabei werden „nicht die entscheidend sein, die starten, sondern die, die am Ende auf dem Platz sind“. Neue Impulse können einen hohen Wert haben – nicht nur jene in der Startformation.

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